andere Richtung, nämlich ob die Regierung auf JPS wie FNMAT bzw. FNMAS (das sind ja im Prinzip Anleihen) rückwirkend Zinsen zahlen muss.
Solange die Zwangsverwaltung fortbesteht, ist rechtlich unklar, ob JPS oder die common stocks eine Dividende erhalten können (bzw. die JPS diese auch rückwirkend erhalten werden). Es hängt u. a. von SCOTUS ab.
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Scotus entscheidet über zwei Fälle, nämlich über die NWS-Klage (Canceln des 3. Amendments) und über die Verfassungsklage.
1. Die NWS-Klage
Dass Collins und Co. die NWS-Klage gewinnen werden, ist so gut wie sicher. Das NWS ist ja nicht ohne Grund schon "vorauseilend" mit dem 4. Amendment vom 14.1.21 gecancelt worden. Scotus dürfte zusätzlich auch die SPS für abgezahlt erklären. D.h. auch die Liquidation Preference verschwindet, es gibt keine zukünftigen Ansprüche der Regierung auf die 10-%-Div. der SPS mehr. Collins und Co wollen außerdem erreichen, dass Scotus der FHFA untersagt, jemals wieder einen NWS einzurichten.
Wenn die SPS weg sind, rücken die JPS zu den höchstrangigen ausstehenden Anleihen im Capital Stack auf. Evtl. erhalten sie bereits nach Scotus wieder eine Dividende. Der common stock dürfte erst dann wieder eine Dividende erhalten, wenn das Eigenkapital von FnF Calabrias Sollwert von 240 Mrd. EK erreicht hat. Wie schnell das geht, hängt davon ab, ob es einen slow recap (EK-Aufbau über einbehaltene Gewinne, dauert ca. 10 Jahre) oder einen fast recap (mit KE) gibt. KE ist die wahrscheinlichere Variante, weil ja auch schon zwei Investmentbanken dafür bestellt sind.
Im Prinzip könnte mit dem Ende der SPS auch die Zwangsverwaltung enden. Es gibt aber noch das Problem des unzureichenden Eigenkapitals. Solange dies nicht in voller Höhe vorhanden ist, dürfte FHFA weiter die Geschicke der FnF lenken, evtl. auch im "Utility"-Modell, dem u. a. Tim Howard positiv gegenübersteht.
Das fehlende EK ließe sich - für die commons kursverwässernd - über die KE reinholen. Das Problem ist, dass eine KE rechtlich gar nicht durchgeführt werden kann, solange die Zwangsverwaltung besteht. Catch22. Vor allem würden sich wohl kaum Zeichner für neue Aktien finden, solange FHFA "den Daumen drauf hat". Das 4. Amendment ist in dem Punkt gelinde gesagt "unklar", weil darin ja schon von 2 x 70 Mrd. KE die Rede ist. Einige Rechtsexperten schütteln über das 4. Amendment sogar den Kopf und halten es für fehlerhaft bzw. mit heißer Nadel gestrickt.
Die Altaktionäre müssten vor oder bei einer KE auch fair behandelt werden, sonst hätten die neuen Aktionäre Sorgen, ebenfalls später von der Regierung "abgeledert" zu werden.
2. Die Verfassungs-Klage
Noch besser sieht die Gemengelage aus, wenn Collins und Co. zusätzlich die Verfassungsklage gewinnen. Wenn die gesamte FHFA-Konstruktion mit einem einzigen, nicht ohne schwerwiegenden Grund entlassbaren Direktor verfassungwidrig ist, dann könnte das 3. Amendment von 2012 so behandelt werden, als wäre es rechtlich gar nicht zustande gekommen. In dem Fall würde es den NWS faktisch nicht geben - auch in der Vergangenheit nicht.
In diesem Fall könnten den JPS rückwirkend ab 1.1.2013 - ab 2013 waren FnF wieder profitabel - Zinszahlungen zugebilligt werden, und zwar in Höhe von ca. 4,4 % pro Jahr. Die Zinsnachzahlung über acht Jahre entspräche rund 8,80 $ pro JPS - abzgl. KESt von 15 %. Netto wären es somit rund 7,50 $. Wenn es für die JPS gut läuft, könnten sie von der Regierung nach Scotus - mit rund einem Drittel Abschlag zum Nennwert von 25 $, als für rund 17 $ - zurückgekauft werden. Dazu kämen noch 7,50 Zinsnachzahlung, was dann in der Summe einen Auszahlungsbetrag von rund 24 $ pro JPS ergäbe.
Für die Commons ist evtl. sogar noch mehr drin. Es bleiben aber die Unwägbarkeiten mit der Verwässerung durch die KE, außerdem könnte die Ausübung der Regierungs-Warrants den Kurs weiter verwässern.
Die JPS sind in dem Sinne etwas sicherer und ein eher konservatives Investment, während die Commons riskanter sind, dafür aber auch ein womöglich noch höheres Gewinnpotenzial aufweisen. |