der US-Regierung, die Fannie/Freddie-"Rettung" rückwirkend als notwendig hinzustellen. Darauf hat auch Tim Howard, der ehemalige Finanzchef von Fannie, in vielen Blog-Einträgen hingewiesen.
Die Regierung hat durch ständige, Gehirnwäsche-artige Wiederholung dieses "Narrativ" in den Raum gestellt. Sie behauptet, dass die Schuld am angeblichen FnF-Niedergang in der "Gier" privater Anteilseigner vor 2008 zu suchen sei. Auch im Brookings-Text (PDF) wird dieses Klischee bedient. Dort steht, dass FnF ursprünglich keine Subprime-Hypotheken aufkaufen wollten (wegen der Gefahren), dann aber die privaten FnF-Investoren doch stark darauf gedrängt hätten, die besseren Subprime-Tranchen trotzdem zu kaufen, weil ihnen sonst angeblich zu viele Marktanteile verloren gegangen wären.
Das liest sich dann so ähnlich wie: Eigentlich sind die halbstaatlichen GSE ganz okay, nur das Private in ihnen stört.
Die Regierung gibt sich bis heute alle Mühe, obige Spinstory am Leben zu erhalten. Denn es gibt ja laut Brookings 48 Mrd. $ zu verteilen - die "Beute" des damaligen Raubzuges. Und wenn die Regierung die Zwangsverwaltung weiter aufrecht erhält, sollen es 2025 schon 98 Mrd. sein. Ein ordentlicher Batzen Geld. Mit Calabria hat sie auch jemanden, der hinsichtlich Aufschub voll in Regierungs-Richtung arbeitet, obwohl er eigentlich etwas ganz anderes will als sie, nämlich die GSE zusammenschrumpfen (libertäre Agenda).
Wer die zukünftige Entwicklung von Fannie und Freddie abschätzen will - und das wollen hier im Forum wohl alle -, der kommt nicht darum herum, diese Rechtfertigungs-Lüge als real existierend zu betrachten, obwohl sie die tatsächlichen Sachverhalte auf den Kopf stellt.
Denn basierend auf dieser "Verdrehung" werden eben auch künftige Entscheidungen getroffen, z. B. wie stark die Altaktionäre verwässert werden sollen. Dabei gilt die Devise: Je mehr "konstruierte Schuld" ihnen (widerrechtlich) zugeschoben wird, desto eher kann man sie mit Brosamen (geringer Anteil nach KE) abspeisen.
Scotus könnte einiges richtigstellen und dürfte zumindest den NWS canceln. Die Ur-Lüge (s.o.) wird Scotus aber höchstwahrscheinlich nicht antasten.
Ich lese daher auch Texte (wie Brookings), die mit dieser Ur-Lüge anfangen - einfach um herauszubekommen, was die Regierung in Sachen Fannie/Freddie wohl "im Schilde führt". |