Ich will die Diskussion darum eigentlich nicht wieder entfachen. Aber meiner Meinung nach bleibt abzuwarten, wie der Konfrontationskurs weitergeht.
Der Handelskrieg hat den USA wirtschaftlich massiv geschadet (Rückgang des BIP um 0,7%, drohender Verlust von 245.000 Arbeitsplätzen). Weitere eine harte Linie zu fahren scheint mir daher unwahrscheinlich. Zumal die USA die Annäherung an China ohnehin suchen müssen, da sich supranationale Krisen wie die Klimaerwärmung nicht im Alleingang lösen lassen. Wahrscheinlich wird hier aber eine institutionelle Lösung über multi- statt bilaterale Verträge gesucht. Dass jedoch kein Kuschelkurs zwischen den beiden Supermächten aufkommt, sollte ebenfalls klar sein. Anders als Trump schätze ich Biden jedoch als Diplomaten ein. Konfrontation ja, aber mit soft power. Alles andere würde den USA nur weiter selber schaden. Wenn man China beikommen will ohne selber drauf zu gehen, setzt man am besten auf eng geschnürte Handelsverträge mit strengen nicht-tarifären Handelshemmnissen, Ausweitung der wirtschaftlichen Partnerschaft mit Bündnispartnern wie Deutschland & Australien und eine Stärkung der regionalen Konkurrenz (Indien, Japan, Südkorea).
Ich gehe daher davon aus, dass die USA ihren harten Kurs nicht mehr lange fahren werden. Zumal Biden genug zu tun hat im eigenen Haus aufzuräumen, als sich weiter mit einem Handelskrieg Zeit und Ressourcen nehmen zu lassen.
Aber wie so oft: Die Zeit wird's zeigen. |