So ist es Mikaka mit "ist der Grund, daß auch außerhalb Chinas produziert wird?".
Wobei ganz so einfach ist es dann doch nicht. Renesola lässt außerhalb Chinas produzieren und hat keine eigene Porduktion außerhalbs Chinas, aber was noch viel wichtiger ist, Renesola hat langfristige Zellverträge in Südkorea und kommt somit an einigermaßen günstige Zellen ran. So viel Zellfertigungskapazitäten außerhalb Chinas und Taiwans gibt es nämlich gar nicht mehr, weil die allesamt mittlerweile platt gemacht wurden. Der Großteil der Zellproduktionen außerhalb Chinas und Taiwans gibt es aber von Solarunternehmen, die ihre Zellen selbst brauchen wie z.B. Sunpower, REC Solar oder Panasonic und somit kann man deren Zellen am freien Markt gar nicht kaufen.
Ob man deshalb aber unbedingt in Renesola rein sollte, dahinter setze ich dann schon ein ganz dickes Frgezeichen. Meiner Einschätzung vor ein paar Monaten war, dass Renesola zu einem der Top Pick der China-Solrais werden könnte, aber seit den Q1-Zahlen sehe ich das komplett anders. Renesola hatte in Q1 einen negativen operativen Cash Flow von sage und schreibe 112 Mio. $ (!!!), die Gesamtverschuldung liegt bei 1,7 Mrd. $ mit kurzfristigen Bankverbindlichkeiten von 653 Mio. $ und die Eigenkapitalquote liegt bei lächerlichen 8,3%. Dass bei Renesola über kuz oder lang größere Kapitalmaßnahmen anstehen dürfte angesichts dieser Bilanz eigentlich so ziemlich klar sein und bei den niedrigen Kursen könnte es zu einer verdammt großen Verwässerung kommen. Dazu dann noch der sehr überraschende Schwenkwechsel seitens Renesola, dass man sich vermehrt auf das Retailgeschäft konzentrieren will. Auch sehr negativ sehe ich mittlerweile die Polyproduktion. Zwar wurde die Hälfte davon im letzten Jahr geschlossen, aber bei der noch laufende Polyproduktion bringt man ganz offenbar die Kosten nicht allzu weit runter. Die Rede ist von 17 bis 18 $/kg. Wenn die Polypreise wieder zurückkommen, dann kann Renesola wohl oder übel ihre noch laufende Polyproduktion dicht machen und das hätte dann auf die Renesola-Bilanz ganz üble Auswirkungen. Aber das dürfte/könnte erst so in 12 Monaten anstehen.
Das ganz große Problem was ich bei Renesola sehe, die werden von der chinesischen Regierung nicht großartig unterstützt. Jinko schon, denn sonst könnten die nicht 800 MW (200 MW im letzten Jahr und 500 MW in diesem Jahr) an Solarkraftwerken auf eigene Rechnung bauen.
Wer sich aber schon länger mit den China-Solaris beschäftigt, der weiß aber auch, dass Einschätzungen oder auch die verschiedenen Unternehmensentwicklungen sich sehr schnell verändern können.
H731400 die Solarbranche war doch schon immer im Umbruch. Deshalb ist es ja so sau schwer Einschätzungen abzugeben auf Sicht von 12 Monaten. Solar ist halt immer noch zu einem ganz großen Teil von der Politik abhängig und das macht das ganze so unberechenbar. In Punkto Maschinenbauer könntest du aber Recht haben. Nicht nur weil das eine oder andere chinesische Solarunternehmen Produktionen außerhalb Chinas bauen muss, sondern weil es auch immer wieder zu techonologischen Weiterentwicklungen kommen wird. Der aktuelle Trend geht derzeit in Richtung Mono, wobei Multikristallin aber immer noch einen Anteil von um die 70% hat. Die Mono-Zellarchitektur n-Typ-Zellen wird z.B. aktuell sehr heiß diskutiert in der Branche. n-Typ-Zellen werden durch Verunreinigungen deutlich weniger beeinträchtigt und dadurch kann man entweder mit billigerem Silizium arbeiten, dast mehr Verunreinigungen enthält, oder Zellen mit sehr hohem Wirkungsgrad herzustellen. Bei den n-Typ-Zellen mischt übrigens auch Centrotherm kräftig mit. Ob sie sich durchsetzen keine Ahnung. Ist wie bei Solar, alles sehr schwer einzuschätzen. Vor zwei Jahren waren noch die Mono-Wafer der Hit, aber die haben sich kaum durchgesetzt.
Die große Frage ist halt in Punkto Fertigungskapazitätserweiterungen, woher sollen die Solarunternehmen den Cash hernehmen um sie ausbauen zu können ? |