H731400 das ist doch absolut nichts Neues. Bis jetzt war es immer so, dass sich Solar immer neue Märkte sucht. Im letzten Jahr hat Asien Europa abgelöst als Wachstumsmotor und das wird auch noch in diesem Jahr so sein zusammen mit den USA und im nächsten Jahr wird Lateinamerika und Afrika zusammen mit den USA der Wachstumsmotor für die Solarbranche werden. Zudem glaube ich nicht, dass der japanische Solarmarkt sich im nächsten Jahr mehr als halbieren wird. Es gibt viel zu viele genehmigte Solarkraftwerke in Japan, die alle noch in den Genuss von den hohen Einspeisevergütungen kommen. Die Deutsche Bank hat heute vermeldet, dass man in den nächsten 12 bis 18 Monate 1 Mrd. $ in japanische Solarprojekte stecken wird. Hier der Link dazu mit einem sehr ausführlichen Artikel welche Finanzkraft im japanischen Solarmarkt steckt:
http://www.eco-business.com/news/...1-billion-japans-solar-gold-rush/ ("Deutsche Bank lends $1 billion in Japan's solar gold rush")
Im japanischen Solarmarkt ist sehr viel Geld drin und schon alleine deshalb wird es im nächsten Jahr noch gute Zubauzahlen geben und ganz sicher über diese kolportierten 3 GW. Zumal ja die erwähnten 290 MW von der japanischen Behörden gecancelten Solarkraftwerken nicht einmal 1% der kompletten Japan-Solarprojektpipeline ausmachen. Außerdem hatten diese Projekte nicht mal Landrechte. Insgesamt gibt es in Japan 35 GW an genehmigten Solarkraftwerken. Gebaut dürften bis jetzt etwa 9 GW sein und bis Ende des Jahres rd. 12 GW. Verbleiben also immer noch so 23 GW und dagegen sind die 0,29 GW an gecanelten Projekten ein Fliegenschiss. Im August wird Japan sicherlich noch weitere genehmigte Solarprojekte canceln, denn 600 Solarprojekte werden noch untersucht, aber das ändert nichts daran, dass es Anfang 2015 in Japan immer noch eine Projektpipeline von über 15 GW geben wird, die allesamt in den Genuss der hohen Einspeisevergütungen aus dem Jahr 2013 kommen werden.
Dass der chinesische Solarmarkt schleppend läuft ist doch längst bekannt und dass der chinesische Solarmarkt mit einem Freiflächenanlagen-Cap mit 6 GW in diesem Jahr auf das politische Ausbauziel von 14 GW so gut wie nicht kommen kann ist doch auch längst bekannt. Die chinesische Politik erhöht zwar jetzt die Einspeisevergütungen für Aufdachanlagen um bis zu 55%, das wir sicherlich helfen um den chinesischen Aufdachanlagenmarkt anzukurbeln, aber dass 8 GW in diesem Jahr in China an Aufdachanlagen zugebaut wird ist trotzdem sehr unwahrscheinlich. Hier der Link zu dem Artikel mit der bis 505igen Erhöhungen für chinesische Aufdachanlagen:
http://www.scmp.com/business/commodities/article/...er-subsidies-55pc ("Beijing to raise rooftop solar power subsidies by up to 55pc")
Diese Stimulanz und dazu noch das Aufweichen des Freiflächenanlagen-Cap sollte dazu führen, dass China in diesem Jahr auf die von der Mehrzahl der Solaranalysten prognostizierten 12 GW kommen wird.
Ich habe ohnehin die von manchen prgnostizierten 50 GW in diesem Jahr nicht gesehen. 45 bis 46 GW wird es in diesem Jahr geben und für mich ist das auch nicht kriegsentscheidend ob wir jetzt eine Nachfrage von 45, 46 oder 48 GW erleben werden. Da wiederhole ich mich, ich weiß es. Viel wichtiger als Nachfrage ist, dass die Modulpreise nur mit leichter Tendenz fallen und genau das tun sie derzeit nicht. Das gilt vor allem für chinesische Module. Die durchschnittlichen Spotmarkt-Modulpreise für die Chinesen sind seit Anfang des Jahres von 0,68 auf 0,62 $/W gefallen, also um 9,6%. Liegt großteils an den deutlich gesunkenen Modulpreise in China und teilweise in Japan, denn dort dränelen sich mittlerweile so gut wie alle China-Solaris. Ob Tier 1, Tier 2 oder Tier 3 China-Solaris. Viel tiefer sollten die durchschnittlichen Modulpreise der China-Solaris diesem Jahr jetzt nicht mehr fallen, denn das würde den eh schon niedrigen Gewinnmargen alles andere als gut tun.
Beim Modulpreisniveau sehe ich das größte Problem für die China-Solaris und das zweite große Problem für die China-Solaris sind die neuen US-Strafzölle und das kann man mittlerweile bei den großen taiwanesischen Zellhersteller überdeutlich erkennen. NeoSolar, Gintech und Motech hatten im Juni seit dem die Antisubventionszölle in den USA publik gemacht worden sind, deutliche Umsatzrückgänge. NeoSolar, der mit Abstand größte nicht chinesische Zellbauer mit einer Zellfertigungskapazität von 2 GW, hatte im Juni gg. Mai einen satten Umsatzrückgang von 15,8%, Gintech (1,6 GW Zellfertigungskapazitäten) hatte sage und schreibe im Juni einen Umsatzeinbruch von 46% gg. Mai und Motech von 17%. Die Chinesen kaufen in Taiwan nicht mehr ein, da die USA das Schlufploch Taiwan mit den neuen Strafzöllen geschlossen hat. Diese Probelmatik zusammen mit den doch kräftig gefallenen Modulpreise sind die derzeit die großen Probleme für die China-Solaris und nicht die Nachfrage. Die ist für mich ein Nebenkriegsschauplatz.
Hier ein Link, der die deutlichen Umsatzrückgänge der taiwanesischen Hersteller kommentiert:
http://www.pv-tech.org/news/...it_by_looming_us_anti_dumping_decision ("Taiwan PV suppliers hit by looming US anti-dumping decision")
Ich habs am Freitag schon mal geschrieben, wir haben bei den China-Solaris enorm viel Unsicherheiten drin und so lange die noch so groß sind wird auch die Vola so hoch bleiben. Da bin ich fest überzeugt davon. |