Bosch wird wohl niemanden übernehmen, denn die bauen ja gerade in Frankreich eine 150 MW Modulfabrik in ihrer ehemaligen südfränzösischen Dieselpumpen-Fertigung (Ramp Up sollte demnächst sein) und in Malaysia wird bis Ende 2013 eine 640 MW große Wafer/Zellproduktion gebaut mit einer Investitionssumme von 520 Mio. €. Bosch hat aktuell immerhin schon 700 MW an Zellfertigungskapazitäten und 530 MW an Modulfertigungskapazitäten. Damit dürfte sich Bosch sich wohl nirgends einkaufen, obwohl es vor ein paar Wochen Gerüchte gab, dass Bosch von Solon Teile übernehmen wird, da Solon offene Rechnungen bei Bosch hat. Dem ist aber nicht so. Lange Rede kurzer Sinn, Bosch ist groß genug und braucht im Solarbreich keine Zukäufe tätigen.
Siemens ist ja bei Solar durchaus investiert und zwar ziemlich breit gefächert. Bei CSP mit der israelischen Solel und mit der italienischen Archimedes (es werden ja gerade in Spanien 2 CSP-Krafwerke gebaut und in Israel soll ein weiteres mit 160 MW gebaut werden), bei CPV ist Siemens beim US-Unternehmen Semprius mit 16% eingestiegen und bei PV ist man im Wechselrichtergeschäft, im Gestellbau mit zwei- oder einachsige Nachführsysteme und im Projektgeschäft dabei. wo Siemens mittlerweile richtig Gas gibt und großteils Suntech-Module verbaut. Ich würde mal ein ganz große Fragezeichen dahinter stellen ob Siemens direkt ins Zell- bzw. Modulgeschäft einsteigt. Die Margen in diesem Segment sind derzeit einfach viel zu niedrig und das wird sich in den nächsten zwei Jahren wohl auch nicht großartig ändern aufgrund der Fertigungsüberkapazitäten. Wenn Siemens wirklich ins Zell- und/oder Modulgeschäft einsteigen sollte, dann mit ganz großer Wahrscheinlichkeit nicht in den nächsten 12/18 Monate. Die wären ja total bescheuert, wenn sie am Anfang der Marktkonolidierung in den einsteigen würden. Außerdem könnte Siemens ein solcher Einstieg senien Aktionären wohl kaum schlüssig erklären.
Fast alle deutsche Zell/Modulbauer können heute schon nicht mehr mithalten mit der Konkurrenz, vor allem mit den Chinesen. Sieht man ja bei Solon, Conergy oder auch Q-Cells. Alleine ein Blick auf die deutsche Zellproduktion zeigt wie schlecht es bestellt ist für die deustchen Hersteller. In Deutschland gibt es mittlerweile nur noch 4 Unternehmen mit 1.630 MW, die eine Zellsiliziumproduktion haben (Bosch 700 MW. Solarworld 500 MW, Q-Cells 250 MW, Sovello 180 MW). Ich denke das sagt dann schon alles aus. Wer technologisch vorne mitspielen will muss aber eine Zellproduktion haben. Am besten auch noch eine Waferproduktion. Im Wechselrichtergeschäft sieht es für die Deutschen mit SMA, Siemens, Diehl und ein paar Anderen noch wesentlich besser aus, die Frage ist da halt wie lange noch. Im Projektgeschäft sind die Deutschen mit Belectric (391 MW in 2011- Nr. 1 bei den weltweiten Projektierer), mit Q-Cells (270 MW - Nr. 3) und mit juwi (250 MW - Nr. 5) immer noch absolut Top. |