Allen HSV Freunden lege ich diesen Artikel aus bild.de ans Herz.
Von GÜNTER NETZER Der HSV ist auf dem Weg, um in Deutschland wieder dauerhaft eine wichtige Rolle zu spielen.
Man kann ernsthaft hoffen, einen Platz in der Champions League zu erreichen. Und, wenn die Bayern so weitermachen, sogar noch ein wenig mehr...
Es ist schon erstaunlich, dass Bayern München auch gegen Köln verloren hat. Dass auch in der Rückrunde die Stabilität fehlt, legt den Verdacht nahe, dass noch einiges im Argen liegt. Es ist ganz wichtig für Klinsmann, dass in der Champions League am Mittwoch in Lissabon ein Erfolgserlebnis gelingt. Das würde die Bundesliga-Niederlagen in den Hintergrund rücken lassen, zumal sich die Konkurrenten Hertha und Hoffenheim nicht absetzen konnten.
Ich bin gespannt, ob der HSV aus Bayerns Pleiten Kapital schlägt und seinen Vorsprung heute auf vier Punkte ausbaut. Da bietet sich eine große Chance!
Erstmals seit Jahren habe ich das Gefühl, dass sich der HSV stabilisiert hat. Das liegt in erster Linie daran, dass man mit Martin Jol einen erstklassigen Trainer verpflichtet hat.
Ich persönlich habe schon immer eine Vorliebe für holländische Fußballer und Trainer gehabt.
Sie kommen aus einer guten Fußballschule, haben einen seriösen Charakter, es ist einfach eine Menge Qualität vorhanden, gerade in taktischer Hinsicht. Das alles trifft auch auf Jol zu.
Es ist beim HSV eine hochprofessionelle Gemeinschaft entstanden, die glaubhaft vermittelt: Dieser Verein ist auf dem richtigen Weg, sportlich, aber auch wirtschaftlich.
Letzteres ist natürlich einer Reihe von erstklassigen Verpflichtungen zu verdanken, die äußerst gewinnbringend verkauft wurden.
Ich fand es richtig, dieses Geld in der Winterpause zu reinvestieren. Sechs neue Spieler in der Winterpause zu integrieren, ist allerdings nicht einfach. Und weil die ganz großen Namen nicht dabei sind, muss man auf Trainer Jol hoffen, dass daraus Qualität entsteht.
Besonders freue ich mich für Dietmar Beiersdorfer, dass der HSV wieder auf dem Weg nach oben ist. Ich habe ihn an meinem letzten Tag als HSV-Manager als Spieler nach Hamburg geholt. Für ihn spricht der sportliche, aber auch der finanzielle Erfolg.
Aber: Ein Sportdirektor wird am sportlichen Erfolg gemessen.
Man wird eines Tages nicht über die großartigen Verkäufe reden, die er getätigt hat, sondern über die sportliche Bilanz. |