Der Reiseanbieter TUI kämpft immer noch gegen die Folgen der bilanziellen Verschlechterungen aus der COVID-19-Zeit. Die Schulden gingen durch die Decke und man musste einige Kapitalerhöhungen durchführen, um das Eigenkapital zu stärken. Der Kurs verwässerte sich so stark, dass bei einem Kurs von 1,55 EUR immer noch 74% Verlust zur Vor-Pandemiezeit klaffen.
Der TUI-Chart ist ein Spiegelbild der katastrophalen Pandemie-Jahre 2020 bis 2021. Aber nun gibt es Hoffnung auf Besserung. Quelle: REFINITIV Der neue Konzernchef Sebastian Ebel will in 2023 die Rückzahlung der Staatshilfen angehen, mit denen der Bund den Touristikriesen vor dem Untergang bewahrt hatte. Die erwarteten Gewinne aus dem Reisegeschäft reichen dafür nicht aus, denn abgelaufenen Geschäftsjahr (30.09.) schaffte es der Konzern unter dem Strich noch nicht in die schwarzen Zahlen zurück. Dank der deutlich gestiegenen Buchungszahlen schrumpfte der Nettoverlust jedoch um fast 90% auf 277 Mio. EUR bei einem verdreifachten Umsatz von 16,5 Mrd. EUR. Nach einem Verlust von mehr als 2 Mrd. EUR in 2021 erzielten die Hannoveraner wenigstens ein bereinigtes EBIT von 409 Mio. EUR. Jetzt sollen Aktionäre ein weiteres Mal frisches Geld in Milliardenhöhe zuschießen und einen Kapitalschnitt akzeptieren. Gelingt die erneute Kapitalzufuhr, könnte TUI ein heißer Turnaround-Kandidat für 2023 werden. Stehen sie Gewehr bei Fuß!
Die Jahresend-Rallye kommt langsam zum Ende, aber in der nächsten Aufwärtsbewegung ist Selektion Trumpf. Denn viele Werte haben überproportional verloren, aber die Zahlen bessern sich sukzessive. Als Turnaroundwerte interessant erscheinen Amazon, FlatexDEGIRO und TUI. Aspermont ist mit seinen Plattformen für das wieder anlaufende Kapitalmarktgeschäft zu Jahresbeginn bestens positioniert. |