Selten gute Aussichten
„Die Preise für Seltene Erden dürften im Kurs mittel- bis langfristig weiter kräftig anziehen“, sagt Eckart Keil, Geschäftsführer bei ERA Resources. Der Berater der Stabilitas-Rohstofffonds hält jedoch zwischenzeitliche Preisdämpfer aufgrund einer drohenden US-Rezession durchaus für möglich. Dennoch sollte es sich für langfristig orientierte Anleger lohnen, auf die Seltenen Erden zu setzen. Produzenten und Konzerne, die neue Minen aufbauen, wie China Rare Earth, Lynas aus Australien und die kanadische Neo Material Technologies, besitzen langfristig Chancen. „Daneben sind auch Rare Elements aus Kanada und Navigator aus Australien, die auch nach Gold explorieren, interessant“, erklärt Rohstoffexperte Keil. Hybridfahrzeuge treiben die Nachfrage „Ein typisches Hybridfahrzeug enthält zwischen zehn und zwölf Kilogramm an Seltenen Erden“, sagt Levy Spry, Analyst beim australischen Brokerhaus Patersons. Die Anwendungen im Hybridwagen gehen von der Batterie über Magnete in den Elektromotoren bis hin zur UV-Strahlen-Undurchlässigkeit der Scheiben. 2006 dürften weltweit rund 600 000 Hybridfahrzeuge verkauft worden sein. Bis 2010 sollte sich diese Zahl auf 1,5 Millionen mehr als verdoppeln. „Insbesondere das starke Wachstum im Markt für hochleistungsfähige Batterien bringt einen Nachfrageanstieg von jährlich rund zehn Prozent in den nächsten Jahren“, erklärt Wilhelm Schröder, Berater des Nestor Australien Fonds. Zu Schröders Favoriten zählt unter anderen der Seltene-Erden-Spezialist Lynas. Mittelfristig knappes Angebot Doch die Nachfrage ist nur die eine Seite der Medaille. „Die ungewöhnlich knappe Angebotssituation mit China als Monopolisten lässt einen signifikanten Preisanstieg erwarten“, so Australien-Experte Schröder.
Von den 2006 geförderten 108 000 Tonnen Seltene-Erden-Metalle kamen 90 Prozent oder 98 000 Tonnen aus dem Reich der Mitte. Derzeit absorbiert die chinesische Industrie allein rund 55 bis 60 Prozent der weltweiten Produktion. Da China immer mehr dieser Metalle benötigt, um immer höherwertige Produkte zu fertigen, sind durchaus Exportquoten denkbar, die die Ausfuhr beschränken könnten. Denn etwa ab 2012 dürfte die chinesische Nachfrage die heimische Produktion übertreffen. Der Bedarf in anderen Industriestaaten muss somit durch neue Seltene-Erden-Minen bedient werden. Bis zum Jahr 1998 traten die USA noch als großer Produzent auf. Doch der Abbau wurde danach unprofitabel, und die letzte größere US-Mine schloss vor fünf Jahren.
Heute liegt die Hoffnung auf Seltene-Erden-Projekten in Australien,Kanada und Afrika. Unter anderen betreiben Lynas in Westaustralien und Malawi ,sowie Arafura im Norden Australiens aussichtsreiche Projekte.
focus.de
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