Bekloppt
Mainz und Köln kämpfen um Aufstieg und Trainer
Von LARS WERNER
Köln – Zwei Vereine, ein Schicksal.
Und ein Kampf um einen Trainer – wenn Christoph Daum beim FC aufhört! Momentan weiß weder der 1. FC Köln noch der FSV Mainz 05, ob er in der kommenden Saison in der 1. oder 2. Liga spielt.
Zudem wissen beide Klubs nicht, wer dann ihr Trainer ist. Immer deutlicher wird aber: Wer aufsteigt, erhält den Zuschlag von Klopp!
Es ist an Spannung kaum zu überbieten: Am vorletzten Spieltag (11. Mai) treffen beide Vereine in Köln aufeinander. Der FC ist derzeit Vierter, punktgleich mit dem Dritten Mainz. Entscheidet sich an diesem Tag das Schicksal zweier Klubs und eines Trainers?
Daum wird den FC wohl im Sommer auch im Falle eines möglichen Aufstiegs verlassen (bei Nicht-Aufstieg ist dies ‘eh der Fall). Und Klopp wäre für den Fall der Kölner Wunschkandidat. Präsident Wolfgang Overath zum EXPRESS: „Jürgen Klopp ist ein überragender Trainer, der seine Klasse in Mainz nachgewiesen hat.“
Das passiert bei Aufstieg Mainz: Der 40-Jährige bleibt Trainer in Mainz, verlängert um ein Jahr. Das sagte Klopp am Mittwoch: „Ich freue mich riesig, dass wir uns auf diese Lösung verständigt haben. Es ist eine vernünftige Entscheidung.“
Sollten Gladbach und Hoffenheim nicht mehr zu stoppen sein und auch Mainz aufsteigen, gebe es für einen gescheiterten FC auch keinen Klopp.
Das passiert beim Kölner Aufstieg: Daum kann sich laut Vertrag bis zum 31. Mai entscheiden, ob er bleibt oder nicht. Er will den Aufstieg unbedingt, macht aber immer wieder Andeutungen, dass er den FC im Sommer auf jeden Fall verlässt.
Angeblich gibt es seit Weihnachten eine mündliche Kündigung. Nur: Schriftlich hat dies beim FC keiner, und öffentlich hat Daum seinen Abgang noch nicht erklärt. Es könnte ja sein, dass Daum seine Pläne ändert und/oder nicht die neuen Angebote erhält, die ihn ansprechen. Für den Fall wäre es fatal, wenn der FC auf einmal zwei Trainer unter Vertrag hätte!
Deshalb machte der Vorstand dem Coach öffentlich Druck – ohne ein Druckmittel zu haben. Overath: „Wir müssen wissen, ob Christoph weitermacht.“
Am Mittwoch erklärte Daum dem EXPRESS, dass er bei seiner Haltung bleibt: „Ich konzentriere mich voll und ganz auf unser Ziel, den Aufstieg. Nach dem Aufstieg setzen wir uns zusammen und werden eine Entscheidung bekannt geben, die für alle die beste ist.“
Wie aus Klopps Umfeld zu vernehmen ist, könnte er sich den FC dann als neuen Arbeitgeber gut vorstellen. Ihm gefallen Potenzial und Umfeld des Vereins, die Mentalität der Kölner. Zu anderen genannten Klubs (HSV, Schalke) könnte er dann kaum noch wechseln. Klopp: „Ich gehe davon aus, dass die Vereine nicht warten.“
Doch der FC muss warten. Gezwungenermaßen. Und Klopp auch: „Es gibt keinen Plan B.“ Zum FC äußern wollte er sich (noch) nicht. In dieser Situation verständlich.
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