http://www.ariwa.org/aktivitaeten/aufgedeckt/...fuer-milchbauern.html November 2009: Seit Jahrzehnten verwaltet die EU milliardenschwere Agrarsubventionen, Butterberge und Milchseen, doch nach der Gesundheit der Kühe fragte bisher niemand. Das hat sich nun mit der Veröffentlichung der wissenschaftlichen Untersuchung der „Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit“ EFSA geändert. Das Elend der Milchkühe in Deutschland und Europa ist nun behördlich dokumentiert. Der jahrzehntelange Kampf um Milchpreise und die damit einhergehende Zucht von unnatürlichen Hochleistungskühen hat seinen Preis: systematisch kranke Kühe und Leiden im Stall.
Nicht artgerechte Haltungssysteme, mangelhaftes Management, kranke Kühe, gesundheitsschädliche Zucht: dies ist das Ergebnis der wissenschaftlichen Gutachten der EFSA vom Juli 2009. Die in der Studie bemängelten Haltungssysteme und nur auf höhere Milchleistung gerichtete Zucht sind in Deutschland, Europas Milchhersteller Nummer eins, Standard. Weidehaltung gehört schon lange der Vergangenheit an und ist nur noch in Ausnahmefällen anzutreffen. Die überwiegende Mehrzahl der 4,2 Mio. Milchkühe in Deutschland lebt ganzjährig in Boxenlaufställen.
http://albert-schweitzer-stiftung.de/...entierhaltung/milchkuhhaltung Aktuell werden in Deutschland mehr als 12,5 Millionen Rinder gehalten. Darunter sind rund 4,2 Millionen Kühe*, die zum Zweck der Milchproduktion eingesetzt werden. Ein Großteil (ca. 72 %) dieser sogenannten Milchkühe lebt in Laufstallhaltung. Am weitesten verbreitet ist hierbei die Haltung in Liegeboxenlaufställen. Dies bedeutet häufig, dass die Kühe in engen Ställen gehalten werden, die im gesamten Fress- und Bewegungsbereich oft mit rutschigen Spaltenböden (d.h. Betonböden, die abwechselnd aus Betonstegen als Auftrittsfläche und schmalen Spalten als Durchlass für Kot und Harn bestehen) ausgelegt sind. Die Liegebereiche bzw. Liegeboxen sind häufig mit Bodenbelägen aus Gummi oder selten auch mit Einstreu ausgestattet. Die meisten Kühe leben in Betrieben mit 50 bis 99 Tieren, wobei jedem der 600–750 kg schweren Tiere nur ca. 4,5 Quadratmeter Platz zur Verfügung steht.
Immerhin noch 27 % aller Milchkühe leben in der nur langsam auslaufenden Anbindehaltung (meist in kleineren Betrieben mit unter 40 Tieren). Während die Kühe in Laufstallhaltung wenigstens eingeschränkt die Möglichkeit haben, sich zu bewegen, sind Kühe in Anbindehaltung zu fast völliger Bewegungsunfreiheit gezwungen. Über Halsrahmen oder Ketten werden die Tiere in Gittervorrichtungen festgehalten, die – im Fall des Kurzstandes – lediglich 140–180 cm lang und 110–120 cm breit sind. Permanent an ein und dieselbe Stelle gebunden, können die Tiere sich oft ein Leben lang nicht einmal umdrehen (schon eine 90 Grad Drehung wird ihnen oft unmöglich gemacht), gehen oder ihr Sozialverhalten mit ihren Artgenossen ausleben. In den meisten Fällen haben auch diese Kühe keine Einstreu zur Verfügung und müssen auf Gummimatten ruhen, wobei sie bei schlechter Pflege durch den Tierhalter teilweise in ihren eigenen Exkrementen liegen....
so ist auch der eigentliche Prozess der Produktion von Milch in vielerlei Hinsicht fragwürdig: Da Kühe, wie andere Säugetiere auch, nur dann Milch geben, wenn sie ein Kalb geboren haben, werden sie kontinuierlich einmal im Jahr künstlich befruchtet – für eine konstant hohe Milchproduktion könnte andernfalls nicht gesorgt werden. Gemolken werden sie sowohl nach der neunmonatigen Schwangerschaft als auch während der Schwangerschaft, allein die letzten zwei Monate vor der Geburt des neuen Kalbs wird das Melken eingestellt. Was die Menge der Milch betrifft, so würden Kühe ohne den züchterischen Eingriff des Menschen nur so viel Milch produzieren, wie sie zur Ernährung ihrer Kälber benötigen – etwa 8 Liter pro Tag. Jedoch werden für die industrielle Milchproduktion ausschließlich zweckmäßig gezüchtete Hochleistungsrassen eingesetzt, bei denen eine Milchleistung von etwa 50 Litern (bzw. 50 kg) pro Tag keine Seltenheit mehr ist. Weit verbreitet ist in Deutschland die Rasse »Holstein-Friesian«. Diese gibt etwa 8.000 Liter Milch im Jahr – »Spitzentiere« erreichen jährlich sogar eine Milchleistung von über 15.000 Litern.
Durch diesen Zwang zur Höchstleistung werden die Körper der Milchkühe überlastet, was zu zahlreichen Erkrankungen führt. In der Regel sind die Kühe bereits nach vier bis fünf Jahren körperlich ausgezehrt (bzw. nicht mehr rentabel) und werden geschlachtet.....
Ich selber habe als Kind noch erlebt,dass die Jungkühe im Frühjahr auf die Viehweide ausserhalb des Dorfes in der Rhön getrieben wurde.Diese Praxis war weit verbreitet und in der ganzen Gegend findet man Buchen ,die unten bis zu einer bestimmten Höhe abgefressen sind -die typischen Weidebuchen. Aber als ich im Urlaub auf einem Bauernhof in Bad Endorf war,standen die Kühe den ganzen Tag an Ketten in ihrer Box .Der Bauer,der auch Wiesen hatte,sagte,das wäre zu viel Arbeit ,sie rauszulassen |