danke dir für deine wenn auch kritische Beiträge zum Bitcoin. Sie sind sachlich vorgetragen, was nicht jedem kritischen Beitrag nachgesagt werden kann.
Natürlich liegt es auch in der Natur der Sache, dass es verschiedene Sichtweisen und Meinungen gibt, vor allem wenn es um zukünftige Entwicklungen geht.
Eines sei jedoch zum Vergleich zu E-Gold, Ripple, etc. gesagt, der Bitcoin ist damit nur bedingt vergleichbar. Während du bei E-Gold, Liberty Reserve und auch Ripple zentrale Unternehmungen und entsprechend "Schaltstellen" hast, ohne diese die Systeme nicht laufen, so ist es logischerweise leicht angreifbar, indem man diese Schaltstellen abschaltet oder in die Pleite treibt. Bitcoin jedoch besteht aus keiner solcher zentralen Schaltstelle, sondern lebt durch seine dezentrale Verteilung an Bitcoinanwendungen, Klienten, Offline- sowie Onlinewallets.
Würdest du wie angekündigt z.B. die großen Bitcoinbörsen abschalten, so wäre dies sicherlich ein harter Schlag gegen den Bitcoin. Das Aus wäre es jedoch nicht, sondern würden sich neue Wege automatisch finden. U.a. würden Bitcoinbörsen auf Domainsysteme außerhalb des Einflussbereichs ausweichen, würden Serverstandorte wählen, welche außerhalb des Einflussbereichs liegen, würden evt. verteilte Systeme wählen. Um wirkungsvoll dagegen vorgehen zu können, müsste es ein einheitliches weltweit umgreifendes Vorgehen aller Nationen geben. Und da bin ich äußerst skeptisch, ob alle Nationen ernsthaft in der Lage wären, ein solch restriktives Vorgehen gleichermaßen zu unterstützen. Ich meine, die bekommen es ja noch nicht mal in den Griff, innerhalb von Europa ein einheitliches Steuerabkommen hinzubekommen, da scheint ein einheitliches Vorgegen gegen den Bitcoin äußerst unwahrscheinlich.
Fraglich wäre zudem auch die juristische rechtliche Grundlage.
Allein die Sache mit dem Terrorismus, Drohenhandel, etc. kann kein Argument sein, wäre dem so, hätte man das Internet längst abschalten müssen, weil logischerweise der Drogen- und Waffenhandel über das Internet weltweite Vernetzung findet.
Der Bitcoin bietet eine Vielzahl von Vorteile, die für eine Volkswirtschaft von großer Bedeutung sein werden. Volkswirtschaften, welche sich dagegen verweigern werden, werden viele Vorteile nicht nutzen und wettbewerbstechnisch ins Hintertreffen geraten. Nicht ohne Grund ist PayPal dabei, die Bitcoinblockchain für seine Transaktionen zu benutzen und sind auch diverse Banken dabei, die neue Art und Weise des Wertetransfers und Verwaltung zu überdenken.
Daher denke ich, wird sich Bitcoin gegen viele Widerstände durchsetzen.
Allein die Vorstellung, weltweit mit einer einzigen Währung bezahlen zu können, halte ich für sexy. Und das Argument, dass man nur selten im Ausland einkauft, halte ich für etwas kurzsichtig, denn Jeder der Waren außerhalb des eigenen Währungsraumes kauft, ist mit diesem Problem wenn auch nur indirekt konfrontiert.
Denn Waren aus China werden eben nicht in Euro bezahlt, sondern in CNY oder USD. Über Importeure und Zwischenhändler wird es erst möglich, dass wir diese Waren mit Euro kaufen können. Dies kostet uns jedoch einen erheblichen Aufpreis, denn jene Importeure und Zwischenhändler müssen hierfür großen Aufwand betreiben und lassen sich diesen Aufwand auch ordentlich vergüten.
Eine Weltwährung, leicht und günstig zu transferieren ist daher von wesentlicher volkswirtschaftlicher Bedeutung. |