Der Chef des Windkraftanlagenbauers hat die Leiden der Anteilseigner in den vergangenen Monaten erst mal beendet: Der Kurs hat sich seit Jahresanfang fast verdoppelt. Zeschky baut Nordex gerade vom ehrgeizigen Windkraftkonzern zum Mittelständler um. Erst im September hatte er die neue Marschrichtung ausgegeben. Seitdem wird ein deutlich kleineres Rad gedreht, die internationale Expansion stufenweise zurückgeschraubt. „Wir können nicht überall die Besten sein“, predigt Zeschky, der die Hamburger seit Ende 2011 führt, Bescheidenheit. Zeschky achtet auf eine schlanke Linie. Der Chef fuhr die Kostenbasis um 50 Millionen Euro pro Jahr herunter. Was als Zeichen von Schwäche interpretiert werden könnte, ist das Gegenteil. Gerade wegen des Abbaus im internationalen Vertrieb gehören die Hamburger derzeit zu den Gewinnern der Branche. Die Absatzpreise stabilisierten sich, zogen im ersten Quartal sogar leicht an. Um ein Haar hätten die Hamburger wieder Vorsteuergewinne geschrieben. Frische Brise an Land In Deutschland, einst die Offshorehoffnung der Industrie und immer noch der weltweit drittgrößte Markt für Windturbinen, findet das Geschäft auf dem Trockenen statt. 3200 Megawatt an neuer Windkraftleistung sollen laut Schätzungen des Maschinenbauverbands VDMA 2013 hierzulande entstehen — eine Kapazität, die in etwa drei Kernkraftwerken entspricht. Nur 400 Megawatt davon entfallen demnach auf den Offshorebereich. Nordex oder Vestas: Kräftig an der Schraube drehen | 01.06.13 | finanzen.at |