Montag, 18. August 2008 Iran schießt Rakete ins All
Der Iran hat eine weiterentwickelte Trägerrakete vom Typ "Safir Omid" (Hoffnungsbote) ins All geschossen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur IRNA am Sonntagabend berichtete, diente der Test in der Nacht zuvor der Vorbereitung eines ersten eigenen Satelliten-Transports in den Weltraum. Andere iranische Medien hatten zunächst berichtet, es sei bereits ein Satellit ausgesetzt worden. Präsident Mahmud Ahmadinedschad habe den Countdown zum Start der Rakete eingeleitet, hieß es. Der Präsident bezeichnete den Test als großen technologischen Erfolg für das iranische Volk. Die Rakete habe einen Testsatelliten ins All gebracht, sagte der Chef der Weltraumorganisation, Resa Taghipur, im Staatsfernsehen. Dadurch sei es nun möglich, eigene Telekommunikationssatelliten ins All zu schicken. Die iranischen Staatsmedien hatten zunächst berichtet, dass bereits ein richtiger Telekommunikationssatellit im All platziert worden sei. Später sagte ein Regierungsvertreter, die örtlichen Medien hätten sich "geirrt". USA besorgt Die US-Regierung zeigte sich beunruhigt. "Die Entwicklung und der Test von Raketen durch den Iran ist eine Quelle der Beunruhigung und wirft neue Fragen über die Absichten auf", sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Gordon Johndroe. Er wies darauf hin, dass die Rakete auch Langstreckenraketen transportieren könne, was den UN-Forderungen widerspreche. Die Fähigkeit, Satelliten ins All zu bringen, markiert einen erheblichen Fortschritt im iranischen Raketen- und Raumfahrtprogramm. Die Technik bildet auch eine Voraussetzung zum Bau strategischer Waffen, die Sprengköpfe an jeden Punkt der Welt transportieren könnten. Das Raketenprogramm Teherans wird daher in vielen Ländern mit Sorge betrachtet. Im Westen wird befürchtet, dass der Iran unter dem Deckmantel der friedlichen Kernenergie-Nutzung für diese Raketen nukleare Sprengköpfe herstellen will. Im Frühjahr hatte der Iran sein erstes Raumfahrtzentrum eingeweiht. |