... weil das für einige verwirrend sein kann:
"Kurze Erklärung - nur überschöagsmäßig: die Akkus gehen innerhalb von etwa 1.000 Ladezyklen von 100% Kapazität auf etwa 80% zurück. Dabei ist es egal, ob Du jeweils komplett 100% nachlädst oder 2x 50%. Die 1.000 Zyklen beziehen sich auf jeweils 100%."
Ist halt wichtig: die Ladezyklen beziehen sich auf volles entladen.
Wäre halt eine Milchmädchenrechnung, wenn jemand täglich 10% verfährt und nachlädt - er würde dann von "10.000 Ladezyklen" sprechen, die er erreichen kann, tatsächlich wären die Kilometerleistung aber gleich.
Wie Du ja auch schreibst.
Ach ja, wichtig: Wenn mir vom Fahrprofil her die 80% oder 240 km genügen, dann miss ich NICHT einen neuen Akku kaufen. Ich kann den auch darüber hinaus einfach weiternutzen, komme am Stück dann eben nicht so weit wie zu Beginn.
Wer also 50 km zur Arbeit und zurück pendelt, also 100 km fährt, der kann dann getrost weiterfahren.
Bei einem Benziner/Diesel geht das nicht mehr, ein kaputter Motor bedeutet in der Regel Totalverlust, weil ein Austauschmotor zu kostspielig wäre.
Nicht, weil er allein zu teuer wäre (etwa verglichen mit dem Austausch Akku), sondern weil er dann 'neu' wäre, aber alle anderen Verbrenner Komponenten ebenfalls das Ende ihrer Lebenszeit erreichen - und sukzessive ausgetauscht werden müssten. Deswegen macht das wohl kaum jemand.
Und noch ein Punkt: ein Benziner erreicht auch bei einem großen Hubraum normalerweise keine 400.000 km, kostet aber verglichen zum Diesel nur einige Tausender weniger. Das Verhältnis der Kosten wäre also noch ungünstiger.
Und ebenso ein Hybride, der dann eben tatsächlich das Schlechte beider Welten vereint - Akkutausch UND Verschleissteile UND höhere Betriebskosten.
Letztes Wort: tatsächlich erreichen die wenigsten Verbrenner Laufleistungen jenseits 300.000 km, sogar 200.000 km sind schon selten, man schaue einfach auf die Gebrauchtwagenpreise - die sind nahezu unverkäuflich*.
Das wird sehr wahrscheinlich bei einem Tesla Model 3 trotz hoher Kilometer Laufleistung anders sein. Das wird eher vom Akku abhängen - und vom Fahrprofil des neuen Besitzers, also den Anforderungen. Falls der nur 100 km pendelt, wird das ein Schnäppchen. ;-)
___
* Habe im letzten Jahr interessehalber einen Saab 9-3er Diesel aus 2007 mal beobachtet, der in Vollausstattung in zehn Jahren 300.000 km gefahren wurde - und für 3.000€ angeboten wurde. Den wollte sechs Monate lang keiner haben. Obwohl er eher lange Strecken gefahren wurde.
Klar: Angst vor Motorschaden und hohen Verschleisskosten, was beides Totalverlust bedeuten würde.
Bei einem Stromer würde man worst case wissen, wie der Akku aussieht und könnte besser kalkulieren.