Also wenn ich in letzter Zeit hier reinschaue, so lese ich immer wieder dasselbe. Nämlich die Aufforderung zu einem Pseudo- Verkauf von Nordex-Aktien zu einem unrealistisch hohen Preis. Zu glauben, dass damit Leerverkäufe ver- bzw. be-hindert werden können, kann nur einer völlig realitätsfernen Denkweise entspringen.
Die Sachlage ist nämlich, dass es sich bei einer „Aktienleihe“ z. Bsp. von einer Bank an einen HF (zum Zwecke von Leerverkäufen), es sich im rechtlichen Sinne gar nicht um eine „Leihe“ handelt. Vielmehr wird der „Entleiher“ zum EIGENTÜMER eines Sachdarlehens. Alles was der Entleiher an Pflichten sich damit aufbürdet ist, dass er innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gar nicht die ursprünglichen Papiere, sondern eine Sache von gleicher Art und Güte (hier findet sich die Bedeutungslosigkeit bestimmter Wertpapiere, da es nur eine Sache der “Gattung Wertpapier“ sein muss!) zurückzugeben hat. Im Gegenteil zu einem Aktien bezogenen Optionsschein (z.Bsp. eine Put-Option), bei dem es sich sehr wohl um eine ganz bestimmte Aktie handelt, ist bei so einem deal nur eine Gleichwertigkeit entscheidend. Und diese lässt sich in Form von Geld ganz neutral in jedem Fall abwickeln. In Realität werden ja nur der Fruchterlös der „geborgten“ Aktie (Gebühren und Zinszahlungen, sowie eventuelle Dividenden) zwischen Bank und HF gleichgestellt. Also ob der HF nun seine Leerverkäufe mit den „geborgten“ Aktien oder anderwertig gleichstellt, lässt sich gar nicht erkennen, da nur ein „Geldbetrag“ Erfüllungsinstrument ist! Sehrwohl ist der HF jedoch verpflichtet seine Bezogenheit und Grössenordnung ( ab 0,5 %) kundzutun, da er ja sein EIGENTUM für seine Zwecke einsetzen kann. Da es ja schon lange üblich ist, dass große Banken und große Wertpapierhändler in Form von Leerverkäufen (eben häufig an HF) ihre Gewinne verbessern, sind diese natürlich sehr interessiert dieses GF zu bedienen.
Das Kreditgeschäft von Banken könnte man hier als Vergleich betrachten. Keine Bank könnte ihre von Kunden angelegten Guthaben gleichzeitig zurückzahlen, hier gibt es eben komplexe Vernetzungen und Wahrscheinlichkeiten. Obwohl es sich bei dieser Art von Geschäften meistens nur um verborgtes Geld handelt, ist eben im GF Sachdarlehen eine komplexere Materie beteiligt, die ebenfalls durch die starke Vernetzung direkte Zusammenhänge stark verschleiert. Aber niemand würde auf die Idee kommen, zu sagen nehmt keine Kredite von den Banken, dann wird der Wert des Geldes steigen???
Zu welchem Zweck nun ein HF das Instrument „Leerverkauf“ einsetzt, ist Teil seiner Strategie Gewinne zu erwirtschaften. Für Außenstehende und Aktionäre bedeutet es oft zunehmende Unsicherheit, sodass dann doch mal der „Südwind“ weht. |