Zum Thema OPEL lag ich mit meiner Aussage am letzten Freitag falsch - die Politiker haben doch zu grosse Angst vor einer Insolvenz. Da ist anscheinend kein Gesichtsverlust zu gross, und auch die üblichen Schuld-Zuweisungen werden nicht angewandt. Deshalb lassen sie sich doch vorführen, und die nächsten Stützungs-Kandidaten warten schon auf die Rettung. Der von Walter Eichelburg prognostizierte Staats-Bankrott rückt also näher: alle diese Ausgaben-Programme müssen durch Ausgabe neuer Staatsanleihen finanziert werden und die Chancen, dass dieses Geld zurückkommen wird, sind praktisch null.
Heute hat GM das Insolvenz-Verfahren nach Chapter 11 eingeleitet - auch hier warten Staatsgelder in zweistelliger Milliarden-Höhe auf ihren Weg in das Unternehmen. Auch hier wird kein Geld zurückfliessen, sondern nach wenigen Monaten der nächste Nachschlag bei den Staats-Zuschüssen fällig.
Ein "monetäres Stalingrad" nennen das einige Kommentatoren, da wegen der aussichtslosen Lage dieser Unternehmen das Mobilisieren frischer Truppenkontingente nur zu deren vollständiger Aufreibung führt.
Neben "Government" Sachs, ein Unternehmen das die Regierung mit eigenem Personal unterwandert gibt es nun "Government" Motors, quasi eine Inkarnation der VEBs (volkseigenen Betriebe) der ehemaligen Sowjetischen Besatzungszone SBZ / aka "DDR". Das U.S./U.K.-Bankensyndikat verleugnet nun seine eigenen Prinzipien, nur um am Leben zu bleiben.
Am Pfingstmontag stand ein Zoo-Besuch auf dem Programm. Zu besichtigen gab es heute das "Gold Kartell". Diese listige und im Allgemeinen nicht sichtbare Kreatur musste heute aus der Deckung heraus, damit nichts schlimmeres drohte. Im asiatischen Markt verlief der Gold-Handel noch ruhig. Mit einem Anstieg von $3 setzte sich die Entwicklung des letzten Freitags fort. Im Londoner Vormittags-Handel konnte Gold dann schnell die Marke von $985 überwinden. Der A.M. Fix kam mit $987,00 (EUR 693,95) um $15 höher als noch am letzten Freitag zustande.
Im Gold-Kartell Gehege war nun hektische Aktivität zu vermelden. Wir erinnern uns: Am Freitag, den 20. Februar 2009 hat ein A.M. Anstieg auf $981,00 einen P.M. Anstieg auf $987,00 und in der Folge einen Gold-Preis von über $1.000 ausgelöst.
Zum Beginn des Handels an der COMEX wurden die scheuen Tierchen nun besonders aktiv. Stand Gold zum Beginn des Handels noch bei $986, so erfolgte schnell eine Drückung bis auf $980. Der nahende P.M. Fix begrenzte die Aktivität dieser Spezies und kam mit $891,75 (EUR 690,89) immer noch mit $6 höher als am letzten Freitag zustande. Es setzten nun weitere Schläge des Gold-Kartells den Gold-Preis bis $975 unter Druck. Danach konnte sich das Metall wieder auf $983 erholen, wurde aber zum Ende des Handels an der COMEX auf $979 gedrückt.
Im späten Access Handel setzte "Plan C" ein, bei dem Gold um weitere $4 gedrückt wurde. Das Gold-Kartell hat zur Zeit noch andere Probleme: Dubai möchte gerne seine Gold-Vorräte von London ins Heimatland holen. Das Problem: Das Gold wurde von der Gold-Kartell Bank HSBC verwahrt. Das ist so ähnlich, wie Dracula zum Verwalter der Blutbank eines Krankenhauses zu ernennen. Die nächsten Wochen werden uns verraten, ob dieses Gold zum Teil für illegale Leasing-Geschäfte auf den Markt verkauft wurde. Wenn ja, dann wird wohl nur eine Drohung des U.S.-Militärs helfen, um die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wieder zur Vernunft zu bringen. Auch Deutschland will anscheinend sein Gold aus den U.S.A. nach Hause holen. Aber das Gold in den Lagern der New Yorker FED scheint nicht mehr zu existieren, und das sich im Rahmen von Gold-Swap-Geschäften in West Point, N.Y. befindliche Gold scheint vor mehreren Monaten auch schon als FDR-Schmelzgold-Barren (Anmerkung: FDR steht für Franklin D. Rooseveld, der in den 30er-Jahren das Gold seiner Bürger konfiszieren liess, um daraus Schmelzbarren mit einem Reinheitsgehalt von knapp 90 % zu generieren. Dieses Gold wurde in West Point, N.Y. gelagert) auf den Markt aufgetaucht zu sein. So scheint auch ein Grossteil des Bundesbank-Goldes seinen Weg über das Gold-Kartell zu den Investoren und den Schmuck-Liebhabern gefunden zu haben. Der Deutschen Bundesbank und den deutschen Politikern hat man es nur noch nicht mitgeteilt.
Die Anzahl der offenen Kontrakte an der COMEX ist heute weiter gesunken: ./. 3.138 auf 388.632 Kontrakte. Für den Juni 2009 Kontrakt wurden heute weitere 850 Kontrakte (insgesamt nun 2.362 Kontrakte) zur Lieferung gestellt. Die Anzahl der noch offenen Kontrakte für den aktuellen Liefermonat hat sich von 6.482 auf 4.931 Kontrakte reduziert.
Der USDX ist weiter auf 79,1 gesunken, und die Real-Zinsen der 10-jährigen Treasury Bonds sind wieder auf über 3,7 Prozent gestiegen. Das Verhältnis USDX / Real-Zins hat mit 21,4 (Freitag: 22,7) einen neuen Tiefstwert erreicht (seit meiner Beobachtung am 7. Mai). Bei den U.S.-Staatsanleihen brennt weiter kräftig die Hütte.
Das Gold-Kartell konnte Gold heute noch einmal unter Kontrolle halten. Der sich noch am Vormittag abzeichnende Anstieg auf $1.000 wurde noch einmal verhindert. Gut ist, dass der Anstieg nun langsam und nachhaltig (Anmerkung: Das englische Wort "sustaining" gefällt mir hier eigentlich besser, da "nachhaltig" im deutschen Sprachgebrauch von den grünen Staats-Ideologen für eine bestimmte Form der Energie-Erzeugung besetzt wurde) erfolgt. Das reduziert die Gefahr von scharfen Rückschlägen, mit denen wir trotzdem immer noch rechnen müssen. Zu gravierend sind mögliche Konsequenzen für das gesamte Papiergeld-Pyramidensystem, wenn nicht alles versucht wird, Gold unter Kontrolle zu halten.
http://www.hartgeld.com/Ziemanns-gold-news.htm ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |