Insolvenz Wegen der Krise in der Autoindustrie findet sich kein Investor. 320 Mitarbeiter in Mühlacker verlieren den Job.
Der insolvente Zulieferer Sihn in Mühlacker steht vor dem Aus. Trotz intensiver,internationaler Suche habe sich kein Investor gefunden, schreibt der Insolvenzverwalter Marc Schmidt-Thieme in einer Mitteilung. In einem ersten Schritt seien nun 90 der noch 320 Mitarbeiter freigestellt worden- sie sind damit erwerbslos.Die übrigen Beschäftigten arbeiten noch die vorhandenen Aufträge ab. Der Insolvenzverwalter kündigte an, dass mit Betriebsrat und IG Metall ,,unverzüglich Gespräche über einen Sozialplan mit Interessenausgleich aufgenommen " werden. Neue Aufträge bleiben aus. Im Juli vergangenen Jahres hatte Sihn-Hersteller von fluidischen und mechanischen Verbindungen für sensible Bereiche des Automobilbaus wie Servolenkungen- Insolvenz angemeldet. Damals sah der Insolvenzverwalter ,,gute Chancen, dass die Sanierung von Sihn gelingen kann".Dass dies misslang ,begründete Schmidt -Thieme mit der sich zuspitzenden Krise in der Autoindustrie; vor allem die Zulieferer von Komponenten für Nutzfahrzeuge und Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor seien betroffen. Trotz laufender Restrukturierungen habe das das Unternehmen nicht kostendeckend gearbeitet. Neue Aufträge seien ausgeblieben. ,,Dies und die derzeit negativen Perspektiven für Zulieferer der Automobilindustrie schreckte potenzielle Investoren ab. Die Sihn GmbH selbst verfügt über keine Mittel mehr, um den Betrieb aufrechterhalten", steht in der Mitteilung. Man habe alle Möglichkeiten ausgeschöpft, so der Insolvenzverwalter, doch es gebe keine Fortführungsperspektive. Kritik am Management Die IG Metall spricht von den ,,bittersten aller Möglichkeiten" und kritisiert das,,katastrophale Misssmanagement der früheren Geschäftsleitung". Dies habe potenzielle Investoren genauso abgeschreckt wie die ungünstige Perspektive der Branche, hieß es. Negative Folgen hatte nach Ansicht von Arno Rastetter, Gewerkschaftssekretär bei der IG Metall Pforzheim, außerdem die Teilverlagerung der Produktion nach Bulggarien im Sommer 2018. Rund 130 Mitarbeiter waren davon betroffen, teilte die Gewerkschaft seinerzeit mit. Die Gewerkschaft fordert nun von den Kunden schnellstmöglich die Bereitstellung von Mitteln zur Finanzierung einer Transfergesellschaft für die verbliebenen Sihn-Beschäftigten. Quelle : Stuttgarter Zeitung vom 01.02.2020. |