ist jetzt aber dann doch eine sehr einseitige Sichtweise.
RWE und EON haben verdammt viele Fehler gemacht und mit einer der größten waren die viel zu hohen Dividendenausschüttungen der letzten 10, 15 Jahren und die konnte man u.a. nur darum ausschütten, weil man viel zu geringe Rückstellungen für die Atomkraftwerke gemacht hat mit denen man sehr viel Geld verdient hat, weil man keine Haftpflichtversicherungen abschließen musste für Atomkraftwerke und weil man für die Entsorgung des über tausende Jahre langen radioaktiv verstrahlden Müll kaum was bezahlen musste und nicht zu vergessen, die Atomkraft hat zig Mrd. an Subventionen erhalten.
Dann haben RWE und EON zig Mios in Auslandsbeteiligungen gesteckt seit 2008, weil man dachte man könnte damit sehr gutes Geld verdienen, aber so gut wie alle Auslandsbeteiligungen gingen richtig in die Hose. Hier haben RWE und EON sehr viel Geld verbrannt. Ob in den USA, Brasilien oder Großbritannien.
RWE und EON haben die Energiewende komplett unterschätzt und darum haben sie auch die falschen Weichen gestellt und stecken jetzt in einem solch großen Dilemma, dass sie da von alleine wohl kaum noch raus kommen können. Vor allem die hohe Schulden sind das Kernproblem.
Dass eine RWE noch in 2011 voll auf Braunkohle setzen kann war schon mehr als fatal. Da war EON dann schon ein wenig klüger und hat mehr auf Gaskraftwerke gesetzt und hier liegt meines Erachtens dann aber in der Tat ein großer politischer Fehler vor. Gaskraftwerke werden über kurz oder lang das Rückgrad der Energiewende sein, weil sie ganz einfach sehr flexibel regelbar sind und auch deutlich sauberer sind wie Kohle, aber die Gasverstromung ist halt derzeit teurer wie die Kohleverstromung (Kohle wird subventioniert, ist zur Zeit sehr billig auf dem Weltmarkt und zudem sind viel Kohlekraftwerke schon abgeschrieben) und somit müssen zwangsläufig hochmoderne Gaskraftwerke abgeschaltet werden und das geht natürlich vor allem bei EON richtig ins Geld. Hier muss und wird auch die deutsche Politik über kurz oder lang gegensteuern müssen. Ist aber wohl aktuell politisch noch nicht opportun, so lange man mit Russland Probleme hat. Aber Deutschland wird spätestens in 2, 3 Jahren nicht umhin kommen um offiziell einen Stromkapazitätsmarkt zu schaffen (so ein wenig haben wir ihn ja schon mit dem Kraftwerksreserven, die von der Bundesnetzagentur bestimmt werden) und dann wird vor allem Gasstrom wieder einen guten Preis erhalten. Man versucht dieses Problem zwar gerade über den CO2-Emissionshandel einigermaßen in den Griff zu bekommen, aber es gibt so viele CO2-Scheine auf dem Markt (hier haben übrigens RWE wie auch EON mit Hilfe der SPD gutes Geld bei der Ausgabe verdient und wurde so eigentlich auch subventioniert vom Staat), dass es eigentlich kaum einen richtigen, fairen Handel CO2-Emissionsscheinen gibt. |