Ist eine relativ einfache Geschichte. Wie alle wissen hat sich ja mittlerweile Frau von der Leyen in das Verkaufsverfahren involviert. Politisch gibt es natürlich hier natürlich ein gewaltiges Problem. Auf der einen Seite sollen 25.000 Arbeitsplätze gerettet werden, auf der anderen Seite zockt der Finanzmarkt. Ich muß nicht näher erläutern, dass die Zockerei am Finanzmarkt politisch doch sehr umstritten ist. Zockerei funktioniert nur dann wenn die Entscheidungsträger mal klare Aussagen machen, diese dann zurück nehmen und drei Wochen später als bereits klar erwähnen. Anschließend erzählt man dann, dass alles anders ist. Halt wie in der Politik. In dem Fall um Arcandor entsteht die Zockerei doch nur deswegen, weil der Insolvenzverwalter keine klaren Aussagen getroffen hat. Medienpolitisch ein Gedicht. Man stelle sich vor Frau von der Leyen hat dazu beigetragen, dass Bergruen die Karstadt GmbH bekommt. Am Finanzmarkt werden einige Mill. umgeschichtet -man verliert ja kein Geld, sondern es gehört nur jemandem Anderem- und Bergruen saniert auf Teufel komm raus. Für die amtierende Regierung ein Traum, aber eben ein Albtraum. Der Insolvenzverwalter kassiert 50 Mio., Bergruen macht weitere 100 Mio. und Karstadt wird zerschlagen oder elegant aufgelöst. Und am Finanzmarkt ist noch heftig verdient worden. Die Thematisierung um die Karstadt GmbH ist m.E. politisch ein grosses Risiko. Es interessiert sich doch keiner für die Arcandor AG. Ich würde wetten, dass immer noch 50 % der Kleinanleger keine Ahnung haben, dass die Karstadt GmbH ein eigenes Insolvenzverfahren betreibt. Ein geringer Anteil glaubt wahrscheinlich, dass er Karstadt Aktien hat. Die Aussagen der letzten Tage sind ausschließlich von aussen beeinflusst. Warum erscheint eine Aussage, dass Görg 50 Mio erhält. Eigene Aktien werden verkauft. Und zu guter letzt erzählt Bergruen, dass er Karstadt zerlegt. Wenn auch nur in drei Teile. Ist klar, würde jeder machen. Will ein super Geschäft machen, profitiere, sag keinem wie es geht und rufe die Presse an. Ich bleibe dabei Kurs runter, Kleinaktionäre raus, Aktien aufkaufen und in Ruhe einen Neuaufbau praktizieren. Weiß denn noch jemand, dass am Anfang des Threads oder der Insolvenz die Arcandor AG mit 20 Mrd. Schulden beziffert wurde. Was bleibt denn davon noch. Weiß jemand wieviele Unternehmen noch abgewickelt werden müssen. Und selbst nach den neuesten Nachrichten lt. Managermagazin fällt der Kurs nicht unter 0,17 ct. So eine Scheiße. Man muss sich überlegen, dass Verdi im Vormarsch ist und möglicherweise der Kaufvertrag, der ja noch nicht rechtskräftig ist, erledigt ist. Laut den Prognosen der letzten Monate würde das Zerschlagung bedeuten. Und gleichzeitig Tschüss 50 Mio. für Herrn Görg. Logisch. Einen schönen Abend |