csfa. @csFraudAnalysis · 51 Min. Antwort an @csFraudAnalysis @wirecardinsider und @wd__stadel__mue #Wirecard
Ob Melanie Bergermann oder Volker Ter Haseborg da im Gericht waren?
Ob sie ihren wiwo-Blog geschrieben haben?
@SkyMartiner weiß, was die wohl geschrieben haben, als der Gavin Jackson einen Hammer nach dem anderen lieferte...
"jetzt wird es hier sehr technisch, das Mehr anzeigen csfa. @csFraudAnalysis · 54 Min. Antwort an @csFraudAnalysis und @wirecardinsider @wd__stadel__mue #Wirecard
ich habe es gefunden! 28.06.2024
ich mache wieder eine kleine Verfremdung...
„Ich bin Gavin Jackson und soll hier irgendwie dabei helfen, den ganzen Wirecard-Skandal aufzuklären. Ehrlich gesagt: Ich bin nur ein technischer Dienstleister und hab mit dem ganzen Drama eigentlich nichts am Hut. Aber gut, jetzt steh ich halt hier und will meine Aussage hinter mich bringen. Der Richter stellt mir Fragen, bei denen ich mich manchmal frage: ‚Hört der mir überhaupt zu? Versteht der auch nur ansatzweise, worum es hier geht?‘ Na ja, sei’s drum.
Also, ich hab diesen OB (Oliver Bellenhaus) auf ’ner Messe in Dubai kennengelernt, das war die CardSystem Middle East. Soweit ich weiß, war er da mit ’nem gewissen David Yasmine unterwegs. Mohammed Abid? Sagt mir nichts, kann mich nicht erinnern.
Jedenfalls haben wir 2016 zusammen definiert, wie so ein System aussehen sollte: Es ging darum, riesige CSV-Dateien mit Kreditkartentransaktionen von irgendwelchen TPA Acquirern zu verarbeiten, weil Wirecard das intern anscheinend nicht mehr auf die Kette gekriegt hat. Das sollten wir übernehmen: jede Zeile checken, Felder überprüfen, zusammenfassen nach Datum, Merchant, TPA-Partner, Transaktionen und so weiter. Wir haben dafür eine Software gebaut, die sich automatisch so einen Ordner schnappt, sich die Dateien reinzieht, Strukturfehler ausbügelt und bei unrettbaren Fehlern Alarm schlägt.
Wirecard sollte diese CSV-Daten dann in den richtigen Ordner werfen, damit unsere Software das verarbeiten kann. Für Testzwecke bekamen wir so ’ne Art ‚bereinigte‘ Daten, wo schon sämtliche personenbezogenen und Kreditkartendaten entfernt waren. Mir persönlich war’s egal, ob die Daten echt sind oder nicht – wir haben nur das System gebaut und gepflegt. Die Server standen irgendwann mal physisch in Dubai, später gab’s angeblich auch leistungsstärkere Kisten, aber gesehen hab ich die nie. Wir brauchten nur elektronischen Zugriff, um unsere Software zu installieren.
Das Ganze ging live 2017. Und wir haben bis 2020 immer wieder mal weiter dran gearbeitet – wenn zum Beispiel falsche Daten reingekommen sind, sollten wir alles wieder löschen oder die Struktur anpassen, wenn’s größere Datenmengen gab. Die Technik hat sich entwickelt, weil die Transaktionszahlen in die Höhe geschossen sind. 2019 waren’s dann angeblich knapp zwei Milliarden Transaktionen pro Jahr! Da mussten wir halt auf ’ne PostgreSQL-Datenbank zurückgreifen, um dem Ganzen Herr zu werden. Von Hadoop war mal die Rede, aber dazu kam’s nie.
Zur Anonymisierung: Da gab’s nur noch Merchantcodes und TPA-Codes. Ob da echte Händlernamen auftauchten, weiß ich nicht. Man hat mir Listen gegeben, in denen irgendwelche Codenamen irgendwelchen realen Händlern zugeordnet wurden, aber ob das alles stimmte, keine Ahnung. Hauptsache, unsere Software konnte die Daten fressen und die Berichte ausspucken, damit die Leute bei Wirecard oder wer auch immer da drinsaß, Chargeback-Quoten und so ’nen Kram auswerten konnten.
Tja, ab und zu sollte die Software dann auch special Reports generieren, zum Beispiel wenn irgendjemand wissen wollte, wie das Kaufverhalten von bestimmten Kunden war. Aber um ehrlich zu sein: Wir haben nur die Technik bereitgestellt und die Daten durchgenudelt. Was Wirecard damit gemacht hat, war deren Sache. Ich bin da raus.
So, das ist mein Part in der ganzen Geschichte. Mehr weiß ich nicht, mehr will ich auch nicht wissen – bin ja nur der Typ, der die Server-Anwendungen zusammenstöpselt.“
buenas tardes y hasta la vista |