Weil alles, aber auch wirklich alles daraufhin deutet, dass die Solarworld-Gläubiger einen Debt Equity Deal wollen.
Ich habe bis dato noch nirgends gelesen, dass die Solarworld-Kreditgeber Solarworld in die Insolvenz schicken wollen. Es spricht auch sehr wenig dafür, dass Solarworld Insolvenz anmeldet bzw. anmelden muss, wenn man mal das Oberflächliche bei Seite lässt und genauer hinschaut bzw. sich Gedanken macht und sich auch ein wenig mit der Materie auskennt.
Solarworld hat durchaus ein sehr probates Druckmittel mit der Option Insolvenz in Eigenverwaltung und ist so selbstredend nicht auf Gedeih und Verderben von ihren Kreditgeber abhängig. Hier denke ich zunächst mal an die Schuldscheindarlehnsinhaber (354 Mio. €) und an die Banken (105 Mio. €). Da Solarworld meiner Schätzung nach aktuell locker noch über eine Liquidität von über 200 Mio. € verfügt (Ende September lag die bei 232 Mio. €) und eine positive Fortführungsprognose besteht hat Solarworld eigentlich alle Voraussetzungen um in eine Insolvenz in Eigenverwaltung anzumelden und dann schauen die Schuldscheindarlehnsinhaber und die Banken erstmal in die Röhre und sind quasi zunächst mal handlungsunfähig. Zumal ja die Anleihen dazu noch über eine recht lange Laufzeit verfügen und das ist halt mal die größte Finanzschuldenbrocken mit 543 Mio. €. Noch kurz zu meiner Liquiditätsschätzung: In Q4 hat Solarworld durch den Abbau des Working Capitals wohl einen schönen positiven operativen Cash Flow erzielt (so 30 bis 50 Mio. € sollten es schon gewesen sein) und durch den Verkauf zweier Solarparks in den letzten Tagen (46 MW) dürften gut und gerne so 65 bis 75 Mio. € Cash reingekommen sein, so dass der negative Cash Flow in Q1 2013 einigermaßen ausgeglichen werden konnte. Denke mal, dass Solarworld aktuell über so 210 bis 240 Mio. € an Liquidität noch verfügt und das sollte dann schon eine ganze Weile reichen.
Darüberhianus muss man mal hinterfragen was den Kreditgeber es bringen würde Solarworld in die Insolvenz zu schicken. Eigentlich doch nichts, denn über allzu goße Assets verfügt doch Solarworld ohnehin nicht. Die ganzen Fertigungslinien sind doch eh kaum werthaltig, da es mittlerweile zuhauf Wafer-, Zell- oder Modulproduktionslinien von insolventen Unternehmen auf dem Markt gibt.
Nach dem gestrigen Gerücht, das ja heute offiziell bestätigt wurde, dass Solarworld an dem Bosch-Solarstandort Arnstadt interessiert ist (Zellfertigungskapazitäten von ca. 600 MW und Modulfertigungskapazitäten von ca. 100 MW) sollte auch zum Nachdenken anregen, so meine bescheidene Meinung. Das ganze kann natürlich ein Hirngespinst vom Asbeck wieder mal sein ala Opel oder es kann auch ein weiterer Indiz dafür sein, dass mittlerweile die Ölscheichs aus Katar schon bei Solarworld etwas mitmischen. Vieleicht auch schon mehr als Etwas.
So sehe ich das Ganze bei dem Thema Solarworld /Insolvenz. Egal wie es letztendlcih ausgeht, die Aktionäre wird es ganz übel erwischen, da bin ich mich schon mehr als sehr sicher, genau so bin ich mir sicher, dass Solarworld keine Insolvenz in diesem Jahr anmelden wird. Es prciht ganz einfach viel zu viel dagegen wenn man das alles nüchtern und detailliert betrachtet. |