#7698 Vielen Dank für Dein Engagement und Deinen Mut. Danke. Die Zeit ist überfällig die Citibank wegen verloren gegangener Aktien zu belangen.
Ich frage mich. So viele Leute in den Foren wollten in Bezug auf de ADR klagen. Bis auf Deine Person kneifen alle und akzeptieren den Pro-Ration Faktor. Selbst die Anwälte wissen ganz genau von dem Fehlen der Aktien und unternehmen für ihre Kunden diesbezüglich nichts. Eines Tages wird es auch dem Letzten dämmern, dass mit den vorhandenen Aktienbeständen etwas nicht stimmen kann. Ich bin kein Citibank Kunde. Wer hat den Mut die Citibank wegen des Pro Ration Faktors anzuschreiben. Es wäre einmal interessant deren Aussagen zu diesem Thema. Wenn jetzt am Anfang 6% Aktien gefehlt haben. Wären das auf eine ADR Ausgabe von 1 Milliarde ADR ein Fehlbestand von 60.000.000 Aktien. Wie können die abhanden kommen. Vor allem warum werden einige Kunden mit 100% beim Tausch bedient und der Rest muss sich mit der "Resterampe" begnügen. Selbst das wäre schon ein Klagegrund. Lesen Sie hierzu das unten stehende Beispiel.
Pro-Ration Factor Entstehung und ADR-Ausgeber Versagen
24/11/20230 Comments
Die Citibank bietet für verschiedene DR-Programme einen Wandel in Original Aktien unter Anwendung eines Pro-Ration Faktors an. Berechnungsgrundlage und möglicher Schadenersatz. An einem Beispiel von Lukoil soll der Pro-Ration Factor erläutert werden.
PJSC Lukoil U69343P204 US69343P2048
DR Cancellation Pro-Ration Factor**: 88% (“DR Cancellation Pro-Ration Factor”)
file.aspx (citi.com)
Die Deutsche Bank und JP Morgan haben ja auch bei einigen ADR-Programmen verloren. Man geht dabei von ca. 1 - 2% Aktienschwund aus. Mehr nicht!!!
Wie kommt es nun bei einigen Werten zum Faktor 88 wie bei Lukoil.
Der Pro-Ration Faktor und dessen Veränderung hängt von 2 Parametern ab:
1. Anfangs Fehlbestand
2. ADR/Aktien-Wandlung
Nehmen wir einmal an im Fall Lukoil hätte der Anfangs-Schwund nicht 1 oder 2 % sondern 6 % betragen. Das könnte durchaus durch Leerverkäufe oder Aktienleihe etc. entstanden sein.
Ein Rechenbeispiel: Das Wandlungsverhältnis ist 1 :1 bei Lukoil wären das 1 Milliarde ADR oder Aktien.
Zur Berechnung und einfacheren Darstellung gehe ich einmal von 100 ADR und 100 Aktien aus.
Wenn 6 % Aktien fehlen, stehen nur noch 94 Aktien für 100 ADR zur Verfügung.
ADR
100 ADR
Aktien
94 Aktien (6% Anfangsschwund)
Pro-Ration Faktor 94
Bei der Wandlung auf dem europäischen oder russischen Weg wurde davon ausgegangen, dass das Wandlungsverhältnis von 1:1 Bestand hat, also für 100 ADR =
100 Aktien hinterlegt sind. Jetzt werden 50% des Bestandes getauscht.
ADR
Stück 100
- 50 ADR
= Rest 50 ADR
Aktien
Stück 94
- 50 Aktien
= Rest 44 Atien
Also für die restlichen 50 ADR stehen nur noch 44 Aktien zur Verfügung. Diese 44 Aktien bezogen auf 50 ADR entsprechen 88 % oder ergeben einen Faktor von 88.
Wichtig: Der Pro-Ration Faktor ändert sich danach jeweils nach einem vom Faktor 88 abweichenden Tauschverhältnis!!!! Wird künftig nur nach dem
Faktor 88 getauscht ändert sich das Verhältnis nicht. Wird beispielsweise auf dem russischen Weg zu Faktor 100 (1:1) getauscht ändert sich der Faktor.
Haftung:
Nun kann man sich folgende Frage stellen. Erfolgte das Prozedere mit einer Bevorteilung von Aktionären die zuerst getauscht haben und "den Letzten beißen die Hunde .
Handelte es sich um ein bewusstes und vorsätzliches Handeln oder hatte der ADR-Ausgeber darauf keinen Einfluss.
Die Russen gingen wohl bei dem Tausch auf dem russischen Weg von einer 100%-igen Unterlegung aus, obwohl nur 94% an Aktien vorhanden waren.
Kann man dafür den ADR-Ausgeber haftbar machen??? Hätten die Russen auf dem russischen Weg oder auch die Europäer auf dem europäischen Weg beim Tausch im Jahr 2022 wissen müssen, dass nur 94 % der Aktien vorhanden waren???
Die ADR-Ausgeber reden sich einfach raus. Wir hatten keinen Einfluss auf die Verfügung der Russen. Die hätten ggf. überhaupt keine 100 Aktien sondern nur 94 Aktien pro 100 ADR ausgeben dürfen.
Handlungsmöglichkeit für den ADR-Inhaber.
Zwei Alternativen.
1. Tausch mit Faktor 88% in Abweichung von ursprünglich 100%
2. Behalt der ADR
In beiden Fällen unterschreibt der ADR-Inhaber dem ADR-Ausgeber ein Weisungsformular.
1. Übertragung der Original Aktien (88%) auf eine russische Bank mit NSD Anbindung
2. Behalt der ADR (100%) ohne Wandlung.
Fazit: In meinem Blogbeitrag "Haftung und Haftung, der feine Unterschied" hatte ich das Thema näher beschrieben.
Lesen Sie hierzu auch:
https://www.anatolienportal.com/blogbeitraumlge/...-feine-unterschiedLeute vergesst die persönlichen Befindlichkeiten und Eitelkeiten. Lasst uns an einem Strang ziehen. Lukoil und Tatneft ist heute. Morgen sind es die Reste von Gazprom, Rosneft, Sberbank. Dann sind wir alle betroffen.