#7646 Man muss die Vorgeschichte kennen. Während die westlichen Broker und Verwahrstellen jeglichen ADR-Übertrag, bis auf wenige Ausnahmen blockieren, haben die Russen bereits erfolgreich in Brüssel auf Herausgabe ihrer Vermögenswerte geklagt Klage gegen Clearstream. Clearstream weigert sich aber dem Urteil auf Übertragung von Vermögenswerten nach Russland nachzukommen und beruft sich auf die Sanktionspakete (Clearstream setzt nach neuem Sanktionspaket die Umwandlung von DR in russische Aktien aus). Nun versucht Russland über ein sogenanntes Tauschprogramm von eingefrorenen Konten Typ C gegen eingefrorene Konten im Westen die Sanktionen zu umgehen und die Vermögen ihrer Bürger frei zu bekommen. Wie in meiner Meinung (siehe unten) wird das jedoch nicht von Erfolg gekrönt sein, da solch ein Tausch für die meisten westlichen Anleger völlig uninteressant ist. Welche Schwierigkeiten können bei der Durchführung von Transaktionen auftreten? Transaktionen zum Kauf von Wertpapieren von Russen haben eine Reihe von Konsequenzen für Ausländer, sagt Konowalow. "Im Falle eines Umtauschs verfügt der Ausländer über Wertpapiere, die weiterhin über sanktionierte Personen verbucht werden (z. B. die National Settlement Depository, die seit Juni 2022 unter EU-Sanktionen steht). — RBC), dementsprechend sind Handlungen mit einem solchen Vermögenswert nur auf der Grundlage der Genehmigung der zuständigen europäischen Regulierungsbehörde möglich", erklärt der Experte.
Die europäischen Regulierungsbehörden können solche Genehmigungen erteilen, auch für russische Personen. Russische Makler, Verwaltungsgesellschaften und Einzelpersonen haben sie bereits beantragt, aber bisher sind nur vereinzelte Fälle bekannt, in denen solche Anträge genehmigt wurden. "Vielleicht wird es für die Europäer einfacher sein, eine solche Genehmigung zu erhalten, aber die in der Sperrverordnung festgelegten Fristen für die Einreichung von Anträgen für viele sanktionierte Personen sind bereits abgelaufen oder stehen kurz davor", so Konowalow weiter. Quelle: rbc.Russland Meinung: Ich habe selten so eine undurchdachte Aktion gelesen. Die Anleger aus unfreundlichen Ländern verkaufen also ihre gewandelten Aktien auf den Typ C Konten an russische Staatsbürger, deren Werte im Westen gesperrt sind. Die Erlöse aus den Konten Typ C werden nun im Gegenzug dazu verwandt ein im Westen gesperrtes russisches Depot aufzukaufen. Der Russe, der die Vermögen von dem Konto Typ C übernommen hat, kann diese auf ein russisches Depot/Konto übertragen und an der MOEX zum aktuellen Kurs verkaufen. Und der Anleger im Westen, der ein gesperrtes russisches Depot im Westen übernommen hat?? Vor allem geht das gar nicht. Er müsste in die Konto Verbindung des Russen einsteigen. Die Broker bzw Clearstream wird niemals einen Übertrag eines Depot von einem gesperrten Russen auf einen Europäer zulassen. Jetzt beginnt alles wieder von vorn, da das gesperrte Russendepot im Westen nur ADR enthalten kann. Der westliche Anleger muss sich nun über Genehmigungen die Übertragung der ADR nach Russland erreichen. Da stehen wieder die Sanktionen, geschlossene Bücher, Clearstream und ggf. andere Lagerstellen, abweichend von der Hauptlagerstelle im Weg. Dann hat der westliche Anleger es geschafft die vom Russen erworbenen Vermögenswerte zu wandeln. Dann sind die in Russland verwahrten Werte wieder auf Konten Typ C gesperrt. Wenn er sie verkaufen will ist das dann wahrscheinlich auch nur mit einem Abschlag von 50 % und einer Sonderabgabe von 10% möglich. Voller Vermögensausgleich und wenig Aufwand für den Russen. Der westliche Anleger bleibt dann auf den Formalitäten und dem Vermögensschaden sitzen. Diese Logik erklär mit bitte jemand einmal. Das könnte man auch "Bauernschläue" von den Russen nennen. Das Ganze ist wieder eine Idee von Laiendarstellern, die zu tief ins Vodka Glas geschaut haben. |