Den großen Knall hatten wir gerade, da habe ich gekauft. Jetzt auf noch weiter fallende Kurse zu warten ist zwar möglich aber sehr unwahrscheinlich. Nur das ist eben der Unterschied von einem Kapitalanleger zu einem Trittbrettfahrer. Beides sind für sich eigene, nicht vergleichbare Strategien und beide können gleichermaßen erfolgreich sein. Eine Kapitalanlage ist firmenorientiert, das andere marktorientiert. Langfristig (= mehr als 10 Jahre) werden wir auf den Aktienmärkten eine dramatische Veränderung erleben. Die Anzahl der Aktien bei den großen Firmen wird nicht steigen, dagegen die Geldmenge schon. Damit sinkt die Verfügbarkeit der angebotenen Aktien ständig. Dieser Wert ist nicht linear, so dass eine Strategie von rein und raus nach und nach immer teurer wird, wogegen das Akkumulieren von Aktien immer nachhaltiger wird. Ganz besonders bei den dividendenstarken Titeln.
Auch im gegenwärtigen Anstieg können wir das erkennen, weil nicht nur technisch die Umsatzzahlen sinken. Die echten Anleger haben nicht erst nach dem Tiefpunkt gekauft sondern schon auf der Abwärtsstrecke. Und jetzt merken es die marktorientierten Käufer, dass der Anstieg unter viel geringeren Umsätzen genau so schnell erfolgt wie der Rücksetzer. Das ist der Nachweis, dass das Angebot schon beim Fall herausgekauft worden ist. Schematisch werden damit alle Betrachtungen zu den Aktien immer stärker in die harten Werte wechseln, die aber durch die fundamental orientierten Anleger ihre Bedeutung bekommen. Die ständigen EBIT-Lügen haben immer kürzere Beine, weil sich das EpS immer stärker zugunsten der schon gekauften und behaltenen Aktien auswirkt. Wer bei 10 Euro gekauft hat und ein EpS von 200 Cent erreicht, steigert sein Ergebnis viel nachhaltiger als jemand der erst wieder bei diesem EpS einsteigen muss. Dieser Umstand ist um so höher, je höher das EpS ist. Wie hoch ein EBIT ist, bleibt für den Kapitalanleger egal - er verkauft sowieso nicht.
Alles Gute
Der Chartlord |