Auch hier musste ich wühlen und kramen um brauchbare Werte und Informationen zu bekommen. Trotzdem ist das nicht leicht zu beantworten. Ich habe festgestellt, dass die Frage nur tendenziell zu beantworten ist. Die Verknüpfung einer Aktie in den EuroStoxx 50 ist für sich genommen nämlich nicht selbständig. Jede dieser Aktien ist bereits in einem nationalen Index enthalten. Das ist auch der Ansatz für die tendenzielle Beurteilung. Einzelne Anleger werden die Post - wie die anderen Aktien des EuroStoxx 50 auch - nicht wegen des Index EuroStoxx 50 kaufen, sondern wegen der Affinität zum regionalen Index. Das beste Beispiel sind wir hier in Deutschland bei der Post. Nur wenige private Anleger aus anderen Ländern sind im Vergleich zu uns Deutschen in der Post investiert. Umgekehrt auch nur wenige von uns in ausländischen EuroStoxx 50 Werten. Bei Fonds ist das jedoch anders. Hier ist die Ausrichtung des Fonds von entscheidender Bedeutung. Für die Aufstiegsbewertung können alle Fonds ausser Betracht bleiben, die schon die Post im Depot haben. Und von allen anderen sind nur diejenigen ausschlaggebend, die ihre Ausrichtung an der Nachbildung von Indizes und ihren internen Gewichtungen aufgestellt haben. Hier sind es aber die fondsinternen Unterschiede, die beachtet werden müssen, weil ein Fond, der bereits den Dax nachbildet mit den darin enthaltenen Werten auch die Nachbildung des EuroStoxx 50 vollzieht. Das sind vor allem die deutschen Fonds, die natürlich zentral den Dax nachbilden und obendrein den EuroStoxx 50. Diese Fonds haben natürlich nur einen Stapel Postaktien, den sie jedoch für beide Indizes einsetzen. Diese Fonds werden demnach für die Höherbewertung des Post nichts beitragen, denn sie müssen nicht nachkaufen. Anders sieht es bei Fonds aus, die aus anderen Regionen stammen. Ein französischer Fond hat die Aktien des CAC 40 im Depot und benutzt die überschneidenden Werte für seine Nachbildung des EuroStoxx 50. Er hat aber keine Postaktien und wird im Falle eines Kandidatenaustausches gezwungen sein die Post nachzukaufen. Ausnahmen gibt es da nur wenige, weil die Post als einzelne Anlage nur weit unterdurchschnittlich benutzt wurde und ihre Marktgewichtung (indexlos) erst in der letzten Zeit stark gestiegen ist. Wie rechne ich aber aus, wieviele Aktien diese Fonds nachkaufen müssen ? Geht gar nicht ! Aber die Gesamtgewichtung der betroffenen Fonds am Volumen aller Fonds ist auf jeden Fall überdurchschnittlich, da der EuroStoxx 50 nur sehr starke Werte beinhaltet und zwar aus fast allen Ländern der EU. Also kann man eventuelle Grössenordnungen am Vergleich nationaler Bewertungen von Aktein vornehmen, die nur im nationalen Index vertreten sind und anderen die schon in beiden Indizes enthalten sind. Und schon sind wir bei rechenbaren Grössen. Zum einen genau 1/50 mal Indexgewichtung des EuroStoxx 50, wobei ich die dortige Indexgewichtung als indifferent zum Handelsbeginn einstufe = also Multiplikator 1, denn auch dort muss sich die Post erst einpendeln. Zum anderen die bisherige nationale Indexgewichtung, die bei 0,3 derzeit noch liegt (ab 22,20 steigt das auf 0,4%). Daraus wird der Betrag berechnet, der als Ausgangswert erhöht wird. Gestern lag er beim Schlusskurs im Xetra bei 21,80. Das macht also 21,80 plus (1/50 des nominalen EuroStoxx 50 Anteils=2%). Da die realen Werte aus dem Dax in den EuroStoxx 50 mit 1 zu 1 übertragen werden, wird aber dadurch auch die Gewichtung im Dax verändert, die damit aber den Wert auch im EuroStoxx 50 erhöht. Das ist dann nicht mehr 0,3 sondern 0,4%. Da die damit verbundenen Volumina auch 1 zu 1 vom Dax in den EuroStoxx 50 übertragen werden, ist auch die Erhöhung 1 zu 1 berechenbar, denn jede Firma behält ihre Anzahl an Aktien, die nur im Verhältnis der 50 Indexteilnehmer zueinander gesetzt werden. Der Wert daraus ist also neutral zur nationalen Indexgewichtung. Damit bleibt für die Post die Veränderung von 0,3 zu 0,4 im Dax ohne Auswirkungen auf den EuroStoxx 50. Bleibt nur noch zu berechnen, wie gross das Anlagevolumen der Fonds im EuroStoxx 50 ist, von dem der Wert des bereits erworbenen Postaktien abzuziehen ist. Davon 2% ist die Anzahl der noch benötigeten Postaktien, die nachgekauft werden müssen. Geht man von einem gesamt Volumen der betreffenden Fonds von 100 Milliarden Euro aus, so muss für 2 Milliarden Euro abzüglich der bereits vorhandenen Aktienwerte gekauft werden. Hier kann man nur schätzen, was ich mit 10% tue und auf 10% von 2 Milliarden = 200 Mio. Euro Volumen als Ergebnis erwarte. Bei 21,80 pro Aktie sind das 9,1 Mio. Aktien. Wie stark die Post dadurch ansteigt ? Wer weiss, aber bei 21,35 wird der Kurs nicht bleiben. Nur das wussten am 6.8. schon alle oder etwa nicht ? Guten Morgen Der Chartlord |