das wird's wohl sein, dass Expansionsprogramm ist vertagt, damit wird der unsicheren Zukunft genüge getan, und deshalb sinkt wohl die Aktie als das sie nach guten Zahlen steigt. Allerdings, die Bewertung ist schon ziemlich niedrig, und die Zahlen sind gut, sodass sie nach unten doch einigermaßen abgesichert sein sollte. An das Übernahmeangebot glaubt die Börse wohl nicht mehr so recht, sonst würde der Kurs um 15 Euro stehen....
Entscheidung für Expansionsprogramm vertagt
Catoil dreht auf
Für Catoil läuft es, trotz Rubelverfall und schwachem Ölpreis. Die Ölbohrfirma gibt sich entsprechend optimistisch und bestätigt die Jahresprognosen. Doch reicht der Optimismus nicht, jetzt schon zum Expansionsprogramm 2015 Ja zu sagen.
Eigentlich kann sich die Zwischenbilanz des dritten Quartals sehen lassen. Catoil hat die Erlöse in den Monaten Juli bis September um sieben Prozent steigern können auf 120,7 Millionen Euro. Dabei litt die SDax-Firma, die fast ausschließlich in Russland und Kasachstan ihre Dienste anbietet und unter den Russland-Risiken leidet, unter dem schwächer werden Rubel. Im dritten Quartal verlor die russische Währung rund sieben Prozent an Wert.
Kräftiger Gewinnsprung
Die durchschnittlichen Analystenschätzungen beim Umsatz wurden zwar verfehlt, wie ein Händler in einer ersten Einschätzung der Quartalsbilanz kommentierte. Das Ergebnis sei allerdings deutlich besser ausgefallen als gedacht. Anleger könnten nach Meinung des Händlers durchaus positiv auf die Resultate reagieren. Allerdings sollte nicht vergessen werden, dass das SDax-Unternehmen fast ausschließlich vom Russland-Geschäft abhänge.
Die Verdienste sehen deutlich besser aus als der Umsatz, da das österreichische Unternehmen seine Kapazitäten gut auslastete und besser auf die Kosten achtete. Catoil steigerte daher seinen Gewinn im dritten Quartal um 41 Prozent auf 24 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte 17 Prozent zu auf 38,8 Millionen Euro.
»Obwohl mit den geopolitischen Rahmenbedingungen, den negativen Wechselkurseffekten und den schwachen Ölpreisen die Herausforderungen zunahmen, konnten wir unsere operativen Ergebnisse und unser Gewinnwachstum weiter verbessern.«
Catoil-Chef Manfred Kastner
Umsatz eher am unteren Ende
Obwohl der Rubel weiter schwächelt, bestätigte der Ölbohrdienstleister die Jahresprognosen. Catoil strebt einen Umsatz von 420 bis 450 Millionen Euro an, wegen des schwachen Rubels ist aber eher der untere Wert wahrscheinlich. Auch das Ebitda-Ziel von 113 bis 121 Millionen Euro wurde erneuert – hier sieht der Vorstand aber gute Chancen, das obere Ende der Spanne erreichen zu können.
»Die anhaltend starke Nachfrage nach unseren Dienstleistungen hat zu einem Allzeithoch bei den Aktivitäten im dritten Quartal geführt.«
Catoil-Chef Manfred Kastner
Kommt das Expansionsprogramm?
Während Firmenchef Manfred Kastner von einem Allzeithoch der Geschäfte spricht, ist die Aktie davon meilenweit entfernt. Sie legt heute zwar im frühen Handel drei Prozent zu bis auf 14,50 Euro. Aber von dem 2007 erreichten Rekord bei 25,59 Euro, an den sich die Aktie im Dezember 2013 immerhin bis auf 24,45 Euro genähert hat, ist der Kurs meilenweit entfernt.
Catoil Catoil: Kursverlauf am Börsenplatz Xetra für den Zeitraum Intraday Kurs13.99Differenz absolut0.12Differenz relativ+0.83% In mein Depot
Was Anleger skeptisch machen dürfte: Entgegen der früheren Beteuerungen von Vorstandschef Kastner, wonach Catoil sein Expansionsprogramm unbeirrt durchzieht, lässt das Unternehmen nun Vorsicht walten. Mit einer Entscheidung werde man daher bis Ende des ersten Quartals 2015 warten. Dann erhofft sich die Firma mehr Klarheit über die Pläne seiner Kunden, denen der schwache Ölpreis zu schaffen macht. Das Unternehmen hatte angekündigt, von 2014 bis 2016 rund 390 Millionen Euro in den laufenden Betrieb sowie den Ausbau der Bohrkapazitäten zu investieren.
Das Unternehmen mit Sitz in Wien und Börsenotiz in Frankfurt bohrt für seine Kunden - große Ölkonzerne wie Lukoil oder Rosneft - in Russland Ölfelder an. Es bedient sich dabei auch der in Europa umstrittenen Fracking-Methode.
Was ist mit dem Übernahmeangebot von Joma?
Zu dem angekündigten Übernahmeangebot des französische Ölmanager Maurice Dijols äußerte sich die Firma nicht. Er hatte über seine Gesellschaft Joma die Mehrheit am Catoil-Großaktionär CAT Holding gekauft, der rund 48 Prozent an dem Unternehmen hält.
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