Guten Abend,
dass der Kurs da steht, wo er ist, sei mal dahin gestellt. Das Produkt ist super, negative Nachrichten gab es schon lange nicht mehr. Und ja, ich habe schon die richtig schlimmen Nachrichten mitgemacht, e.g. Desmatoplase-Versagen und Ono. Insofern sind das hier gerade Luxusprobleme für mich. Jedoch bin ich mit Paions Partnern nicht dacor. Der Zulassungsantrag in den USA war laut Paion die Grundlage zur Einreichung der Zulassungsanträge in Kanada und in MENA durch die Partner. Ich hatte bereits kurz nach der Einreichung in den USA mit Herrn Penner telefoniert und angefragt, ob damit gemeint sei, dass die Partner den Antrag und die Antragstellung in den USA als Grundlage nehmen wollen, um ihrerseits die Anträge in den jeweiligen Regionen zu stellen, oder ob diese auf die Zulassung des Antrags in den USA warten wollen. Ich ging nämlich tatsächlich davon aus, dass die Partner nach ANTRAGSTELLUNG in den USA selber Anträge stellen wollen. Herr Penner antwortete diplomatisch korrekt, dass es natürlich auch möglich sei, dass die Partner nach Antragstellung USA selber die Anträge einreichen wollen. Das ist bisher offensichtlich nicht passiert. Kann sein, dass die Partner das Risiko der Ablehnung vor einer Annahme in den USA scheuten?!? In dem Gespräch habe ich aber auch durchklingen lassen, dass für mich das Risiko der Ablehnung in Kanada und MENA ohne bestätigte USA Annahme doch durchaus zu verkraften wäre. Gerade wenn man berücksichtigen würde, dass eine solche frühere Antragstellung mit relativ geringe Kosten die Chance ermöglicht, eine frühere Vermarktung bei Annahme des Antrags zu beginnen. Aber nun gut, dieses Risiko wollten die Partner wohl nicht auf sich nehmen und es zeigt sich immer häufiger, dass im Pharma Bereich lieber auf Nummer sicher gegangen wird. Wie auch immer. Jetzt ist USA angenommen und erneut ging ich davon aus, dass nun innerhalb kürzester Zeit, die Anträge eingereicht werden. Diese hätten nun ja wirklich in der Wartezeit auf USA fertig gemacht werden können und am Tag nach der Annahme in den USA eingereicht werden können. Aber bisher hört man wieder nichts. Und auch Paion äußert sich nicht dazu. Und das macht mich tatsächlich ein wenig ärgerlich. Ebenso Rußland: Wenn ich es richtig in Erinnerung haba, war ursprünglich geplant, eine Zulassung bis Ende 2019 zu erreichen. Bis jetzt ist nicht einmal der Antrag eingereicht. Auch hierzu hatte ich Herrn Penner gefragt, inwiefern man den von Seiten Paions da hinter her sei. Es ist ja fast so, als ob sich die Partner nicht darum bemühen, die Anträge an den Start zu bekommen. Auch hierzu natürlich die diplomatische Antwort, dass Paion in "regelmäßigem" Kontakt mit den Partnern steht, aber man auch diese nicht zu etwas zwingen kann. Ein "zu sehr den Partnern auf die Füße zu treten" würde aber in solchen Sachen auch nicht mehr als evtl. Reaktanz mit sich bringen. Und auch wenn mir das einleuchtet, habe ich dann das Gefühl, dass ich irgendeinen Aspekt nicht ganz durchblicke. Immerhin müsste doch jeder am Geldverdienen Interesse haben. Irgendjemand eine Idee dazu? Auch zu der Remimazolam-Tosylat/Besylat Problematik hatte ich mit meinem Fachkundigen Auge (molekularbiologische Forschung) Herrn Penner angesprochen. Die Problematik bezgl. der Lagerung und Haltbarkeit sind hier ja bekannt. Da er mir keine Angaben zu dem Ausmaß der Unterschiede in Haltbarkeit und Stabilität machen durfte, habe ich mich nach Publikationen erkundigt, in denen dies untersucht wurde. Auch diese gibt es nicht/ sind nicht publiziert worden (An dieser Stelle danke an Flavirufa, der uns stetig mit Fach-Publikationen versorgt). Es wäre schon interessant zu wissen, wie hier die Unterschiede sind. Würde man etwa annehmen, dass Besylat -sagen wir- 12 Monate stabil ist, und Tosylat 3 Monate, dann wäre das bestimmt auch wirtschaftlich bedeutsam. Wenn aber Besylat 12 Monate und Tosylat 11 Monate stabil wäre, dann würde zwar die Aussage stimmen, dass Paions Produkt stabiler wäre, aber wäre das wirtschaftlich relevant? Wie auch immer, diese Zweifel konnten nicht beseitigt werden. Gleichwohl hatte ich nachgehakt, wann man denn mal juristisch aktiv werden würde und was machbar wäre? Hier erklärte mit Herr Penner, dass man warten müsse, bis ein Patentverstoß vorliegt. Dies kann zwar nicht über das Produkt erfolgen, denn das ist ja nicht patentiert, aber hier gibt es noch andere Möglichkeiten. (Diese möchte ich hier nicht darlegen, da das Gespräch ein Jahr her ist und ich mich zwar grob an die Möglichkeiten erinnere, aber nichts falsches schreiben möchte.)
Aber insgesamt nochmal: Ich verstehe Paions Partner zum Teil nicht.
Auch so würde ich mir auch von Paions Seite eine geschicktere PR wünschen. Keine Bange, ich lasse mich jetzt nicht auf das Niveau der anderen Foren ein, (Meine Güte, das "ROI" Forum ist ja schon seit einem Jahr nicht mehr zu lesen, aber WO übertrifft das ganze wirklich im Ausmaß zur Zeit enorm, daher hier auch nochmal mein Dank an Euch, dass es hier so läuft wie es läuft.) aber tatsächlich, hätte man in dem Interview auf die Frage nach Italien doch antworten können: "Uns haben bisher keine Informationen über irgendwelche Probleme mit Remi erreicht. Das heißt, dass Remimazolam durch seine Wirkung und nicht vorhandenen Nebenwirkungen sich auch im Kampf gegen die Pandemie bewehrt hat und selbst bei gefährdete Patienten leben retten kann." (oder ähnlich, bin ja kein PRler). Oder auf die Frage nach Übernahmen wäre es doch für die Aktionäre besser gewesen, wenn etwas gekommen wäre wie "Grundsätzlich beteiligen wir uns nicht an solchen Spekulationen. Uns ist aber bewusst, dass Paion durch sein einzigartiges Produkt und dessen Zulassung in mehreren Teilen der Welt nun zu einem interessanten Objekt für viele interessierte Firmen geworden ist." Hätte genau sowenig Aussagekraft, aber eine ganz andere Wirkung, zumindest auf mich.
Soweit.
Ohren steif halten und schönes Wochenende.
Slin |