Mich hat der fortwährende Abstieg der E.ON so gestört, daß ich mich näher mit dem Fall beschäftigt habe. Fundamental bietet E.ON in den wichtigen Bewertungskriterien Abschläge von 30% - 50% auf Siemens, die sicherlich nicht überbewertet ist. E.ON bietet eine Dividendenrendite von 7%, was die Renditen von Anleihen mit einem A-Rating (E.ON hat A-Rating) bei weitem übertrifft. Die Angst vor zukünftigen Dividendenkürzungen erachte ich als übertrieben, da E.ON traditionell ein stabiler Dividendenzahler ist und letztlich auch über ein stablies Geschäftsmodell verfügt. Auch bei anderen DAX-Werten verbleibt eine Unsicherheit über die zukünftigen Dividendenzahlungen. Die Dividendenunsicherheit steigt mit der Zyklik des Geschäftsmodells. Die Margenproblematik ist schlicht und einfach eine grundsätzliche Problematik eines Industrieunternehmens, aber erachtet irgendjemand das E.ON Management für so beschränkt, die Einkaufspreise langfristig zu binden und die Verkaufspreise dem Markt zu überlassen und anschließend ausgepreßt zu werden wie eine Zitrone? Natürlich managt E.ON die Preisrisiken, siehe Präsentation vom August. Die Verschuldung ist unproblematisch und im Hinblick auf die Optimierung der Kapitalkosten und der Maximierung des Unternehmenswertes richtig. Natürlich stört mich die Baisse und sie nervt mit ihrer Dauer, resultiert aber m. E. auch aus der Tatsache, daß Trader entlang des Trends handeln und es möglich ist, eine Aktie mit einem so fragilen Chartbild zu drücken. Eventuell kann man sogar noch ein paar Knock Out Schwellen brechen oder Barrieren aus Zertifikaten unterschreiten - aber das ist reine Spekulation. Wenn ich das anhängende Chartbild sehe, bin ich sogar ganz hoffnungsfroh gestimmt, zumal ich aufgrund meiner DAX-Analyse mit einem Ausbrechen des DAX noch oben rechne. Ein nach oben ausbrechender DAX würde zu einem Short Sqeeze im DAX und eine mitlaufende E.ON ebenfalls zu einem Short Squeeze führen. Wenn die 6.350 im DAX gebrochen werden, wird es sehr schnell nach oben gehen. Nach meiner Einschätzung wird die Bewegung so schnell sein, daß die an der Seitenlinie wartenden Anleger gar nicht schnell genug in den Markt kommen werden. Aber das ist das Risiko aus deren Risikovermeidungsstrategie. Einen schönen Abend |