Ich denke, dass wir diese Woche nicht viel mehr als eine technische Gegenreaktion haben, stagniert ja heute auch schon wieder.
3 Punkte geben mir zu denken:
-> Abschreibungen: Ich fürchte, dass es mit 6Mrd. nicht getan ist. Annahmen über falsche Bewertungen gab es schon vorher (zu hoher Einkauf/Bewertung Matress Firm, Poco Beteiligung). Wäre das alles, hätte man die ca. 3Mrd (?) abgeschrieben und die Bilanz veröffentlicht. Wäre sehr unschön gewesen, hätte den Kurs aber nicht um 85% runtergeprügelt, sondern vielleicht um 15%.
-> Liquidität: Positiv an den Infos über das Stillhalten der Gläubiger ist eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass keine Insolvenz kommt. Andererseits ist es schon bedenklich, wenn es bei angeblich mehr als 3Mrd. Liquidität Ende März und 1Mrd. aus dem STAR IPO dennoch eng wird. Warum?
-> Off-Balance-Sheets: Sehe ich eher gelassen. Man kann nicht einfach einseitig Posten (Schulden, Assets) aus der Bilanz nehmen. Wenn ich Schulden oder Assets verlagere, gibt es immer zwei Seiten. Naheliegend ist, dass man Assets, die zu hoch bewertet waren, in Zweckgesellschaften ausgelagert hat und diese dann mit entsprechenden Krediten versorgt hat. Bilanziell ist das zwar eigentlich kein Unterschied, weil der Kredit dann genauso korrekturbedürftig ist wie das Asset, aber man kann das besser verschleiern, und das ist hier vermutlich passiert.
Fazit: Ich befürchte Abschreibungen jenseits der 6Mrd., mehr Sorgen macht mir jedoch die anscheinend bedrohte Liquidität ... |