Der weltweite Boom der Windenergie-Branche setzt sich unvermindert fort: Nach Berechnungen des Bundesverbands WindEnergie (BWE) stieg 2006 der Umsatz mit in Deutschland hergestellten Windkraftanlagen und deren Bauteilen im Vergleich zu 2005 um 22 Prozent von 4,9 auf 6,0 Milliarden Euro. 61 Prozent davon, also rund 3,6 Milliarden Euro, brachte das Export-Geschäft ein. Um der weltweit gestiegenen Nachfrage nach Windenergieanlagen gerecht zu werden, weiteten Hersteller und Zulieferindustrie ihre Kapazitäten auch in Deutschland aus. "Neben der verstärkten Windstromproduktion in Deutschland ist so vor allem die starke Auslandsnachfrage von Windkraftanlagen für 8.000 neue Jobs in der Branche verantwortlich", kommentierte BWE-Präsident Peter Ahmels auf der Hannover-Messe. 2006 arbeiteten laut BWE etwa 73.800 Menschen in der Windenergie-Branche. 2005 waren es noch 65.800.
Windenergie kann 2020 rund 15 Prozent der weltweiten Stromversorgung sichern
Weltweit wurden 2006 mit 15.197 Megawatt 32 Prozent mehr Windenergie-Leistung neu installiert als 2005. Das Weltmarktvolumen für Windenergieanlagen nahm so um 45 Prozent auf über 15 Milliarden Euro zu. Für 2007 rechnet der BWE mit einem weiteren Umsatzsprung auf rund 19 Milliarden Euro bei 19.000 Megawatt neu installierter Leistung. BWE-Präsident Ahmels: "Dieses Jahr wird die Windenergie einen Anteil von einem Prozent an der globalen Stromversorgung erreichen. Selbst bei leicht abnehmendem Wachstum wird die Windenergie 2020 dann 15 Prozent der weltweiten Stromversorgung sichern. Das ist mehr als die Kernenergie bis dahin leistet. Das Weltmarkvolumen beim Neubau von Windkraftwerken beträgt dann rund 100 Milliarden Euro."
Deutsche Windkraft-Industrie verdoppelt Exportvolumen in nur zwei Jahren
Auch 2007 will die deutsche Windindustrie vom wachsenden Windenergie-Markt profitieren. Der BWE rechnet mit einem Zuwachs beim Umsatz mit in Deutschland gefertigten Windkraftanlagen und Komponenten um über zehn Prozent auf 6,7 Milliarden Euro. BWE-Präsident Ahmels: "Deutsche Hersteller und Zulieferer werden weiterhin mit einer Exportquote von mindestens 70 Prozent rechnen können. Vor allem in den Märkten der EU, der USA, Kanadas, Indiens und Chinas nimmt die Nachfrage in den kommenden Jahren kontinuierlich zu. Innerhalb von zwei Jahren konnte die deutsche Windkraft-Industrie ihr Exportvolumen verdoppeln."
Bundesregierung soll Repowering unterstützen
"Voraussetzung dafür, dass auch deutsche Arbeitsplätze weiterhin vom weltweiten Wachstum profitieren, ist ein stabiler Inlandsmarkt", betont Ahmels: "Die Bundesregierung muss daher ihrer Verpflichtung aus dem Koalitionsvertrag nachkommen und das Repowering, also den Ersatz alter Windenergieanlagen durch modernste Technik, stärker als bisher unterstützen. Der BWE wird sich bei der anstehenden Novellierung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes dafür einsetzen, dass diese Chance für den Klimaschutz genutzt wird." Bis 2020 könne allein die Windenergie an Land 20 Prozent des deutschen Strombedarfs decken. Mit etwa 45.000 Megawatt neuer und modernisierter Leistung würden dann 110 Milliarden Kilowattstunden Strom erzeugt, rechnet der BWE vor. Das entspreche Kraftwerksinvestitionen in Höhe von rund 45 Milliarden Euro. |