Deutsche Bank fordert fehlgeleitete Millionen-Überweisung zurück Eine fehlgeleitete Überweisung gehört in Bankenkreisen zum Alltag. Die Korrektur ist kein Problem - es sei denn, der Empfänger heißt Lehman Brothers. Diese Erfahrung musste jetzt auch die Deutsche Bank machen. Das Geldhaus kämpft jetzt um mehr als 70 Millionen Dollar.
New York/Frankfurt am Main - Jetzt müssen die Richter entscheiden. Am Dienstag reichten die Anwälte der Deutschen Bank eine Klage gegen Lehman Brothers auf Rückzahlung von 72,5 Millionen Dollar ein. Das deutsche Institut hatte im Auftrag eines Kunden Geld auf ein bestimmtes Konto überweisen wollen. Ein Buchungsfehler und Missverständnisse in der Kommunikation hatten schließlich dazu geführt, dass das Geld auf einem Lehman-Konto bei der Bank of America landete.
DPA Deutsche-Bank-Zentrale: Verhandlungen blieben erfolglos
Dieses Geld fordert die Deutsche Bank nun zurück, wie ein Sprecher des Institutes am Mittwoch in Frankfurt auf AP-Anfrage ergänzte. Das Gericht solle "einen einfachen aber schwerwiegenden Fehler korrigieren", begründeten die Anwälte der Deutschen Bank die Klage. Lehman sei zu keinem Zeitpunkt Adressat des Geldes gewesen, es habe mithin nie ein Willen seitens der Deutschen Bank bestanden, die Millionen rechtskräftig zu übereignen.
Fall erinnert an Überweisungspanne der KfW
Zuvor waren Verhandlungen über die Rückgabe des Geldes erfolglos geblieben. Lehman habe sich der Forderung mit dem Argument verweigert, die Deutsche Bank schulde ihr und einigen Tochtergesellschaften insgesamt noch 290 Millionen Dollar. |