Alle gemalten Szenarien, egal wie düster, sind relativ, denn eine Unbekannte ist ein wichtiger Faktor, der weder präzise vorauszusagen, noch berechenbar ist. Wenn man die aktuellen Daten analysiert, die Trends berücksichtigt, kann man in etwa gewisse Dinge prognostizieren. Zum Beispiel, was sich in den USA aller Wahrscheinlichkeit entwickelt:
Durch die Depression, also extreme Schrumpfung der Wirtschaft, stark steigende Arbeitslosigkeit, das bekannte Problem der Banken, die hohe Überschuldung des Staates, der Unternehmen und der Privaten und schleisslich die exorbitante Erhöhung der sich im Umlauf befindlichen Geldmenge, sind Szenarien möglich, die bis zum Kollaps von Wirtschaft, Bankensystem und Währung reichen. Wann allerdings dieser finale Zusammenbruch, der immer wahrscheinlicher wird, stattfindet, kann man kaum vorher sagen. Es könnte im Prinzip morgen sein und im schlechtesten Fall erst nächstes Jahr. Warum schreibe ich "im schlechtesten Fall"?
Weil, je länger dieser Kollaps hinausgezögert wird, umso brutaler für alle ausgehen wird. Denn neben dem unberechenbaren Faktor Zeit spielen Puffer eine Rolle, die für nicht Beteiligte kaum zu erkennen sind, weil sich das meiste in einem geheimen, verlogenen Bereich abspielt. Je länger die "Krise" dauert, desto harmloser werden Nachrichten, die noch vor kurzer Zeit die Welt erschüttert haben. Die Menschen wähnen sich in falscher Sicherheit. Noch vor einem Jahr waren bankrotte Banken eine Titelseite wert, heute oft nur mehr ein Vierzeiler im Finanzteil. Der Horror ist alltäglich geworden ... und das Leben hat sich für viele nicht geändert. Sie haben noch einen Job, können noch die Hypothek abzahlen, genauso wie das Leasingauto, werden auch heuer noch auf Urlaub fahren ... Tatsächlich sollten JETZT bei allen bereits die Alarmglocken läuten, denn wusstest du, dass in diesem Jahr bereits über 40 Banken in den USA bankrott gegangen sind? Die Produktivität so schnell sinkt, wie die Arbeitslosigkeit steigt? Der Aktienmarkt eine reine Illusion geworden ist und ein weiterer, viel härter Crash vor der Tür steht? Ebenso eine Hyperinflation nach dem Muster von Simbabwe? Und dass spätestens mit dem Dollar-Kollaps auch der Euro ins Trudeln gerät?
Wir Menschen sind Gewohnheitstiere. Lesen wir zB. in der Zeitung, dass bei einem Lawinenabgang fünf unserer Rasse den Tod gefunden haben, ist das schrecklich. Passiert so etwas jedoch jede Woche, wird es alltäglich und wir finden fast nichts mehr dabei. Erst wenn die Lawine 200 Menschen in den Tod reisst, dann trauern wir wieder kollektiv. Wir alle gewöhnen uns zu schnell an positive, wie auch negative Ereignisse. Wir passen uns an! Es wird Alltag ...
Deshalb verlieren wir die Sensibilität und auch das Interesse. Die Sensation, die gestern noch eine war, ist heute keine mehr. Wir stumpfen ab! Wir fahren unsere Sensoren ein!
.............................................................. Wie Recht er doch hat! ----------- "Die Börse reagiert nur zu 10% auf Fakten, der Rest ist Psychologie!" (Kostolany) "Selten war mehr als ein Zehntel der Bevölkerung an dem beteiligt, was man Geschichte zu nennen pflegt!" (Samhaber) |