... immer aussichtsloser aus“, jetzt wird aus dem Artikel aber nicht klar, ob es sich um Naturschutzbelange oder um den Solarpark Finow II an sich handelt. Ellen Werner 17.03.2011 06:55 Uhr Red. Eberswalde, eberswalde-red@moz.de 100 geschützte Arten auf dem Flugplatz Eberswalde/Finowfurt (moz) Schon im Sommer soll eines der größten Solarkraftwerke Europas auf dem Flugplatz Finow ans Netz gehen. Aus Sicht der Barnimer Naturschutzbehörde gibt es Fragen, die sich in der kurzen Planungszeit kaum klären lassen. „Dieses ehrgeizige Ziel – das sieht immer aussichtsloser aus“, sagte nun Solveigh Opfermann, Leiterin der Unteren Naturschutzbehörde im Barnim (UNB). Ihre fachliche Sicht war am Dienstagabend vor dem Umweltausschuss des Kreistages gefragt. Schwierigkeiten lassen sich Opfermann zufolge vor allem wegen geschützter Biotope und Arten erwarten. Die UNB-Chefin bezog sich auf eine Stellungnahme, die der Landkreis im Planungsverfahren abgibt. „Aus Sicht der Naturschutzbehörde gibt es Riesenprobleme“, sagte sie. Die gab es bereits beim ersten Projekt der Investoren auf dem Flugplatz. Ohne Zustimmung der zuständigen Behörden fielen dem knapp 80 Hektar umfassenden Solarpark unter anderem wertvolle Trockenrasenbiotope, Kleingewässer und geschützte Reptilienarten zum Opfer. Schon parallel wurden ungezählte Bäume geschlagen – teils illegal, teils zum damaligen Zeitpunkt noch unter der offiziellen Maßgabe, bessere Sicht für Flieger zu schaffen und das Gelände munitionsfrei zu halten. Spätestens seit die Entwürfe für die dann um 170 Hektar größere Anlage vorliegen, ist aber klar, dass auf den so entstandenen Freiflächen Solarmodule stehen sollen. Die wertvollen, großflächig geschützten Biotope haben dennoch nicht an der bisherigen Bebauung haltgemacht. „Die stellen sich jetzt auch so dar“, sagt die Naturschutz-Chefin. „Wir wissen, dass es mehr als 100 geschützte Arten dort gibt“, erklärt sie zudem. Das alles müsse kartiert werden. „Da sind einfach noch viele Planungen erforderlich“, so Opfermann. „Wir versuchen, das möglich zu machen.“ Allerdings gebe es auch Signale von Ministerium und Landesumweltamt, dass „das in der kurzen Zeit nicht funktioniert“. Glattnattern und Zauneidechsen leben etwa auf dem Flugplatz, beide Arten streng geschützt. Bevor die Tiere im Frühjahr aktiv werden, müssten sie Ersatzbiotope finden. Das ist nicht leicht, nicht schriftlich fixiert, und „vor allem nicht abgestimmt mit dem Landesumweltamt“, sagte Opfermann. Auf seiten der Forstbehörde, ergänzte Opfermann im Umweltausschuss, werde ebenfalls „sehr starker Widerstand aufgemacht“. Auch Waldstreifen sollen mit einbezogen werden. Unter die Definition Konversionsflächen fallen diese Gebiete nicht. „Die Forstbehörde besteht auf Ausgleichsflächen.“ Wegen Kürzungen bei der Solarförderung vom Bund hatten die Solarinvestoren ihren Rückzug vom Flugplatz angekündigt, falls die Anlage nicht bis September ans Netz gehen kann. In der zuständigen Gemeinde Schorfheide war das Interesse bisher groß, die schnellen Pläne der Investoren zu unterstützen. |