Das Problem bei solchen langfristigen Charttechnikaussagen ist doch das, dass die Typen nie signifikante horizontale Widerstände mit berücksichtigen, aber genau die sind in der Vergangenheit sehr oft der Auslöser für eine Trendumkehr gewesen und dann konnte man super Geld verdienen. Siehe Ende August, denn wer Ende August rein auf die langfristige Charttechnik geschaut hat, der war im Markt seit dem nie mehr investiert und hat super Kursgewinne verpasst. Warum ? Der S&P 500 ging im Oktober wieder über seine 20 Tageslinie, konnte sie halten und dann ging aus auf All Time Highs. Genau die 20er ist für mich einer der Schlüselmarken in dem ich in den Markt wieder peu a peu richtig rein gehen werde. Beim S&P liegt die momentan bei 1.891 und ist natürlich stark fallend. So lange bleibe ich niedrig investiert und trade so dann und wann.
Dass der S&P 500 rechnerisch nach dem er Anfang des Jahres unter sein Doppeltop von 2.020 gerutscht auf 1.600 gehen kann habe ich ja in den letzten Wochen zweimal hier vorgerechnet. Dazu brauch jetzt kein Godmode. Das ist jetzt aber rein rechnerisch und ohne Berücksichtigung von signifikanten horizontalen Widerständen. Mir persönlich und auch für meinen Investansatz bringt eine solche Sichtweise eigentlich gar nichts.
Ich halte mich da lieber an die kurzfristigen Chartmarken und handele dementsprechend. Ist meines Erachtens viel zielführender als irgendwelche Charttechinkaussagen auf Sicht von zig Wochen/Monaten bzw. eine Sicht auf langfristige Trendlinien. Zumal ja die Volatiltät de rMärkte extrem zugenommen hat. Außerdem ist halt bei solchen langfristigen Chartaussagen immer die Frage wie hoch sind denn die Wahrscheinlichkeiten dafür bzw. der Zeitraum bis es denn so kommen könnte. Ich sehe das wie gesagt viel pragmatischer und meine Handlungsweise hat sich nicht geändert. Habe die letzten Tage so dann und wann meine Investstrategie hier geschrieben und an die halte ich mich:
> 1.905 -- bullish (derzeit liegt hier die Dezember-Abwärtstrendlinie)
> 1.891 -- verhalten bullish (aktuell 20-Tageslinie)
> 1.872 -- sehr vorsichtig bullish (altes Verlauftief der letzten Korrektur vom August/September)
aktuell der Future 1.822 -- neutral
< 1.812 bearish (Verlauftief vom Januar)
Nach meiner Charttechniksicht haben wir derzeit eine ganz klare Pattsituation und ich hoffe, dass sich die bald auflöst. Nach oben wie nach unten und am besten wäre es, wenn der S&P 500 die 1.812 anfährt, dann dürfte es zwar nochmal richtig volatil werden, aber dann könnte man wirklich in etwa einschätzen wo die Börsen wirklich hingehen könnten.
An einen Salami Crash, der ja mittlerweile von zig Analysten herauf beschworen wird wie z.B. heute zu lesen ist mit "droht ein Finanz-Armageddon", glaube ich aber nicht bei dem niedrigen Zinsniveau und bei der riesigen Liquidität die im Markt ist. Durch den deutlich gefallenen Ölpreis sind die Gefahren sicher höher wie bei der letzten Korrektur im August/September ohne Frage und wie haben auch größere geopolitischen Probleme, aber auf der anderen Seite sind die Zinsen sehr niedrig und Liquidität ist en mass vorhanden und genau das hat ja die Börse in denn letzten 3 Jahren nach oben getrieben. Dreh- und Angelpunkt ist der Ölpreis für mich bei der ganzen Kiste und sonst nichts, denn an dem hängt halt sehr viel.
Außerdem, wer auf langfristige Charttrend schaut und demtentsprechend handelt, der dürfte z.B. erst wieder in den DAX rein wenn er über die 10.600 geht. So lange müsste er eigentlich komplett die Füsse still halten. Eine solche Sichtweise bringt einen ja wirklich nicht großartig weiter. |