sehe ich hier zur Zeit nicht. Es ist nunmehr klar, daß Solarhybrid Anfang Februar das Geld für eine Übernahme der US-Projekte von Solar Millennium gar nicht besessen hat. Die wollten sich kurzfristig mit dem Verkauf der Projektgesellschaften und der Baurechte für Projektstandorte gesund stoßen. Aus irgendeinem Grund ist dann wohl noch im Februar was schief gegangen. Der Kurssturz bei Solarhybrid Ende Februar ist ein Hinweis darauf, daß Insiderwissen weitergegeben wurde. Es ist damit zu rechnen, daß die millionenschwere Avale für das Blythe-Projekt verfallen ist und Solarhybrid die fälligen Gebühren nicht mehr hat bezahlen können. Nun kommt es auf den Vertrag an, den der IV Böhm mit Solarhybrid geschlossen hat. Fallen die Projekt-standorte wieder an Solar Millennium zurück ist das schön und gut, aber es muß auch Geld (Miete) für die Nutzungsrechte an den Standorten an das BLM gezahlt werden und das ist bestimmt kein Pappenstiel. Also woher nehmen? Der IV Böhm wird wahrscheinlich einen Notverkauf an einen strategisch orientierten Investor anstreben, wenn die Projektstandorte an ihn zurückfallen. Anderenfalls müßte er Millionen auftreiben, um die Projektstandorte für andere Zwecke zu erhalten. Was mit dem Solartrust of America passiert, kann man nur vermuten. Solarhybrid wird sich hier nicht weiter engagieren können. Wahrscheinlich kommt es zur Insolvenz des STA. Die Gläubiger von Solar Millennium dürfen auf die Versammlung im Mai gespannt sein. Ich rechne aber damit, daß der IV Böhm nach der Nummer mit Solarhybrid nur die weitere Zerschlagung von Solar Millennium als sinnvoll erachtet. Außerdem ist das für ihn am einfachsten. Die Chancen für eine vollständige Übernahme der Reste von Solar Millennium durch einen Investor bleiben minimal, denn all das hätte schon passiert sein müssen, wenn man noch was hätte rausholen wollen. Arenales wird vielleicht noch verkauft, für Ibersol ist die Uhr wahrscheinlich abgelaufen, und das restliche Projektgeschäft dürfte nicht mal eine Millionen Euro wert sein. Am Ende kommen noch mögliche Erlöse aus Klagen gegen die früheren Organe von Solar Millennium hinzu. Das dürfte sich allerdings Jahre hinziehen, weil man ja auch Beweise sammeln und Geld dafür ausgeben muß. Das gleiche gilt für klagewillige Aktionäre. Eine beweiskräftige Klage gegen die alten Organe zu führen, dürfte große Summen Geldes verschlingen, daß heißt, man wird erst mal eine Menge investieren müssen, bevor ein Recht auf Schadenersatz durchgesetzt werden kann, und das Ganze mit ungewissem Ausgang. Hier ist guter Rat teuer. Ich weiß nicht, ob eine Sammelklage wirklich Abhilfe schaffen kann. Man wird schon international agieren müssen, wenn man z.B. an den Hauptverantwortlichen Kuhn rankommen will. Keine schönen Perspektiven für die Geschädigten.
Gruß
Rhapsodie |