Was mir Sorgen macht bei Apple:
Ich habe früher hier des öfteren auf die gefährliche Tatsache hingewiesen, dass Apple je nach Zählweise nur zwei oder drei Handvoll Produkte hat und noch dazu extrem von den drei iPhones abhängig ist. Nimmt man Produktkategorien, dann sind das eine gute Handvoll nennenswerte (iPhone, iPad, Mac, iTunes, iCloud, iPod, Apple-TV). In keinem von diesen Bereichen haben sie mehr ein wirkliches Alleinstellungsmerkmal außer der hohen Integration aller Teile und den damit verbundenen Vorteilen für die Kunden. Dagegen steht aber ein hoher Preis. Auf das früher besondere Apple-Lifestyle-Erlebnis würde ich nicht mehr viel setzen.
Das ist sehr wenig für eine derart große Firma und macht jedes neue Produkt zu einem gigantischen Risiko. Was wenn das iPhone6 nicht alle Rekorde bricht? Es muss nicht mal floppen, sondern sich einfach bloß nicht dramatisch besser als das 5S verkaufen. Dann knallt es fürchterlich.
Vergleichen wir das mal mit dem VW-Konzern. Die haben zwar Probleme mit den Margen der Marke VW, sind aber trotzdem erfolgreich, weil sie eben auch Audi und Porsche haben. Die haben eher das umgekehrte Problem von Apple: Zuviel von allem. Runterfahren, rationalisieren lässt sich aber leichter machen als neue Märkte erobern.
Apple weiß das natürlich und macht ja auch gewisse Anstrengung, um in neue Geschäftsfelder zu kommen. Gesundheit, Home, Car, TV, Payment, Streaming. Das sind aber bisher alles nur wolkige Hinweise und dauert extrem lange. Für die nächsten Monate wird also weiterhin alles vom iPhone und iPad abhängen. Vielleicht eine iWatch. Aber es wäre ein ziemliches Wunder, wenn die, sagen wir innerhalb der nächsten 12 Monate, wirtschaftlich bedeutsam würde. |