@Pyramid Eigentlich hättest Du ja nebenan mal DrFaustus helfen können, so bleibt das nun an mir hängen. Aber ich mache das ja gerne. ;-)
@DrFaustus: und hier die Erklärung, wie ein schlauer Unternehmer seine Marge sichert, ohne solche wirren Kalkulationen zu machen, wie Du das versucht hast.
By the way: Ich erkläre Dir das aber nur, weil ich das auch mal No Musk erklärt habe, ich will Dich nicht benachteiligen. Und es ist Vereinfacht dargestellt, damit Du mir folgen kannst.
Fertig? Los geht‘s.
Als Unternehmer kenne ich die reinen Herstellungskosten inkl. Entwicklung, Marketing, Transport etc für ein Produkt. Warum ist das so? Wer die nicht kennt, sollte keine Peodukte verkaufen. Weil das die Mindestvoraussetzung ist.
Ok, die Herstellugskosten inkl. dem Rest sind also bekannt. Darauf rechne ich die Marge ein, die ich mit dem Produkt erzielen will. Entweder weil ich denke, dass diese in der Höhe möglich ist, oder weil ich Vergleichszahlen aus der Branche habe, die ich verwende. Und darauf rechne ich dann die Steuern, die beim Kauf fällig werden, lokal oder beim Export in andere Länder (z.B. EU).
Mal hypothetische Zahlen, damit es für Dich einfacher ist.
Die internen Kosten (insgesamt) für mein Produkt liegen bei 1.000 Dollar. Die von mir angestrebte Marge liegt bei 25%. Also muss ich 1.250 Dollar verlangen, damit ich die Marge erziele.
Nun fallen in Kalifornien oder New York jeweils andere lokale Steuern an, die beim Kauf/Verkauf fällig werden. Ein schlauer Geschäftsmann, und das sind wir ja, der weiß, dass er diese besser nicht von seiner Marge abzieht.
Ein schlauer Geschäftsmann schreibt einfach auf seine Webseite den Preis 1.250 USD und schreibt daneben zzgl. Lokale Steuern. Die Kunden kennen das bereits, und errechnen sich leicht den für sie gültigen Preis.
Na, und wenn der schlaue Geschäftsmann sein Produkt in die EU hinein verkauft, also in einen anderen Währungsraum, dann wird er sich gegen Währungsschwankungen absichern, sonst müsste er ja ständig die Preise anpassen, sobald sich der Wechselkurs ändert. Wäre für die Kunden etwas verwirrend.
Also legt er auf seinen 1.250 Dollar Preis noch einen Puffer oben drauf, z.B. 5-10%.
Dann berücksichtigt er noch mögliche Ausfuhrsteuern, oder eben, siehe Deine 10%, Importsteuern, und rechnet diese hinzu.
So, da wären wir dann schon sehr nah am zu erwartenden Endpreis innerhalb der EU. Bisher klar?
Frage an Dich: fehlt noch etwas? Denk daran: Du bist ein schlauer Geschäftsmann, und willst Deine Marge sichern? Und Du verkaufst Dein Produkt in die EU hinein.
Hmm ... 3 ... 2 ... 1 ...
Richtig! Es fehlen noch lokale Steuern (z.B. lokale MwSt.) und Aufschläge, die sich z.B. durch andere Garantieverpflichtungen, als im Heimatland üblich, ergeben, dazu durch Umweltauflagen, oder eben durch andere Kosten für Abnahmen für TÜV, und sonstige Prozeduren, höhere Mieten für die Servicecenter, evtl. höhere Kosten für Infrastruktur (weil die Bundesregierung Dich nicht mag) und natürlich berücksichtigt man dann auch noch andere Lohnkosten für die Mitarbeiter innerhalb der EU.*
Vereinfacht dargestellt, hast Du dennoch Deine angestrebte 25%ige Marge gesichert.
Gut, oder? Gar nicht so leicht, ein erfolgreicher Geschäftsmann zu sein, hmm? Ist anders, als auf dem Markt Obst zu verkaufen, gell? ;-)
Anm.: Komplizierter wird das noch dadurch, dass man vielleicht bewusst auf Marge in einem Land zu verzichten bereit ist, weil man in einem anderen Land mehr Marge erzielen kann. Wichtig ist ja nur, dass die 25% als Durchschnitt über die Summe aller verkauften Produkte erzielt wird.
Glaubst Du nicht? In Katar wirst Du Dein Produkt bestimmt für einen höheren Preis verkaufen können, als wenn Du nur 1:1 alles einbeziehst. Weil das Land wohlhabende Bürger hat. Die sind es gewohnt, dass alles mehr kostet.
Dafür kannst Du dann in Kasachstan die Preise etwas nach unten korrigieren, wenn Du in Kasachstan gerne Dein Produkt verkaufen möchtest, und strategisch weiteres Potential siehst.
So, das war‘s. Gern geschehen.
Wenn also demnächst die Tesla Preise für die EU und für Deutschland bekanntgegeben werden sollten, es eilt ja nicht, dann bist Du bestens vorbereitet: kein Grund erstaunt zu sein - Du weißt, wie der Aufpreis zustande kommt.
Und weil auch in Dir ein schlauer Geschäftsmann schlummert, wirst Du nicht erwarten, dass Tesla 1:1 die Dollarpreise umrechnet, und ein Auto für 35.000 Dollar umgerechnet in Euro anbieten wird, weil, Du ahnst es, eben Steuern und all das eben genannte ebenfalls berücksichtigt wurde.
___ * Um Steuern zu vermeiden, oder um das steuerlich einfacher zu gestalten, könnte man lokale Tochter-Unternehmen z.B. in Irland oder Luxemburg gründen, die dann ihrerseits für die 25% sorgen müssen, hohe Lizenzzahlungen und Kosten für das Know-how in den USA leisten, und dadurch lokale Steuern vermeiden können, aber das sind dann Feinheiten, das wäre zu kompliziert. |