Über das Für und Wider vom Halten/Verkauf der Softingaktien ist ja schon vieles geschrieben worden. Alles mehr oder weniger nachvollziehbar (zumindest wenn man die jeweilige psychische Seite mit einbezieht).
Da diejenigen die ihre Aktien vollständig verkaufen um sie - so wie ich das mitbekommen habe - wieder günstiger einzusammeln, hier mal eine kleine Rechnung (ein starker Crash des Allgemeinmarktes ist hier außen vor gelassen)
Hier die zwei Möglichkeiten und ihre Auswirkungen ausgehend (ich rechne der Einfachheit halber mit runden Anfangszahlen)von einem Einstiegskurs zu 5 Euro bei einer Investitionssumme von 10.000 Euro. Bei der Tradingvariante wird die Summe des Verkaufs (Investitionssumme und Gewinn nach Steuern) reinvestiert. 26,5% ziehe ich ab für Kapitalertragssteuer und Solidaritätszuschlag. Ich rechne mit einem jeweils 10 Prozent tieferen Einstieg. Obwohl das nur mit sehr, sehr viel Glück zu praktizieren gewesen wäre. Das waren schließlich die Spannen in denen sich Softing überhaupt bewegt hat bei den vergangenen Anstiegen in der jüngeren Vergangenheit. Endkurs ist der hier viel diskutierte nächstmögliche Zielkurs von 8,5 Euro. Bei der Stückzahl habe ich 2000 gewählt da man die problemlos an den MM weiterreichen bzw. vom MM erhalten kann. Bei größeren Stückzahlen wird es aus den in einem vorherigen Posting genannten Gründen so gut wie unmöglich diese Trades zu praktizieren.
Variante 1:
Einsatz 10.000 Euro
Trade1: Kauf von 2000 Aktien zu 5 Euro. Aktie steigt auf 6 Euro. Verkauf zu 6 Euro. Erlös nach Verkauf: 12000 Euro (Gewinn = 2000 Euro) Erlös nach Steuern: 11470 Euro
Trade 2: Kauf von 2124 Aktien zu 5,4 Euro. Aktie steigt auf 7,4 Euro. Verkauf zu 7,4 Euro. Erlös nach Verkauf: 15718 Euro (Gewinn = 4248 Euro) Erlös nach Steuern: 14592 Euro
Trade 3: Kauf von 2191 Aktien zu 6,66 Euro. Aktie steigt auf 8,5 Euro. Verkauf zu 8,5. Erlös nach Verkauf: 18623 Euro (Gewinn = 4031 Euro) Erlös nach Steuern: 17555 Euro
Variante 2:
Einsatz 10.000 Euro
Kauf von 2000 Aktien zu 5 Euro. Aktie steigt in den oben beschriebenen Wellen auf 8,5 Euro. Verkauf zu 8,5 Euro Erlös nach Verkauf: 17000 Euro Erlös nach Steuern: 15145 Euro
Somit ergibt sich ein Vorteil von 2410 Euro für die (theoretisch bestmögliche) Tradingstrategie. Jetzt komme ich zu dem Gedanken der mich dazu bewogen hat dieses Rechenbeispiel mal durch zu rechnen. Nämlich der Gedanke an mein Cinemaxxengagement (viele die hier investiert sind waren ja auch in Cinemaxx drin und wissen von was ich nun schreibe) Cinemaxx stieg von Anfang Mai bis Anfang Juni von ca.3,6 auf ca.4,4. Da sind auch einige raus gegangen - einfach aus dem Grund weil die Aktie schon so stark gestiegen war - um sie bei/unter 4 wieder einzusammeln. Die Aktie bewegte sich noch ein paar Wochen seitwärts, dann kam das Übernahmeangebot von Vue zu 6,45, was zu dem Kurs am Tag der Übernahmeveröffentlichung (4,45) einen Aufschlag von ca. 45% bedeutete. Sollten unter denjenigen Investoren die Anfang Juni bei 4,4 verkauft hatten, welche dabei gewesen sein die schon dritte Zähne haben - ich bin mir sicher die haben ihr Gebiss genommen und sich damit in den Allerwertesten gebissen.
Wieder zu Softing. Da Dr. Trier - mittlerweile schon bei mehrmaligen Anfragen - erwähnt hat daß er seine Anteile mit Sicherheit nur zweistellig hergeben würde, bin ich der Meinung daß - sollte ein Übernahmeangebot für Softing offeriert werden - dieses Übernahmeangebot realisiert werden dürfte. Sollte Dr. Trier grundsätzlich einer Übernahme abschlägig gegenüber stehen, hätte er das in den div. Interviews auch so deutlich gemacht.
Zurück zu den beiden Investoren:
Trader: Letzter Verkauf zu 8,5 Euro: 17555 Euro
Langfristinvestor bei einem (häufig praktizierten) Übernahmeaufschlag von 30%:
Verkauf von 2000 Aktien zu 11,05 Euro Erlös nach Verkauf: 22100 Euro Erlös nach Steuern: 18894 Euro
Hier wird deutlich daß im Falle einer Übernahme der "Käufer und Liegenlasser" sogar besser abschneiden kann als der Trader. Und das obwohl im Rechenbeispiel beim Trader schon extremer Optimismus bei den Trades hineingerechnet wurde.
Schönen Sonntag noch |