Sehr geehrte Damen und Herren!
Ich war, leider, Aktionaer bei K+S, und ich sehe mit Erschrecken, wie Sie dieses Unternehmen komplett gegen die Wand fahren. Was ich jedoch unverantwortlich finde, ist, dass sich das Gehalt des Vorstands am EBITDA orientiert und nicht am Gewinn nach Steuern. Sie wissen sicherlich was Warren Buffett von Unternehmen haelt, die das EBITDA als Steuerungsgrösse verwenden. Hier unten ein Zitat von ihm, dass ich mal besser selber befolgt haette.
“We won’t buy into companies where someone’s talking about EBITDA. If you look at all companies, and split them into companies that use EBITDA as a metric and those that don’t, I suspect you’ll find a lot more fraud in the former group.”
Na ja, jetzt wo das Kind in den Brunnen gefallen ist, habe ich mir auch mal das letzte Interview Ihres Herrn Lohr (der ja indirekt, wie auch Sie, sein Gehalt von den Aktionaeren bekommt) mit Ihrem Pressesprecher auf Youtube angesehen. Ich muss schon sagen, so gekonnt Phrasen dreschen das können nur Menschen, die ein Schmalspurstudium wie BWL absolviert haben.
Immerhin hat Ihr Herr Dr. Lohr noch ein Studium absolviert, wenn auch nur in einem Laberfach. Ihr Herr Boeckers hat ja wohl, soweit ich das auf Ihrer Homepage mitbekomme, nicht mal eine Universitaet von innen gesehen. Und der ist Finanzvorstand!
Na ja, nach 30% Verlust habe ich hier gestern die Reissleine gezogen. Die Reise in die Pleite, die möchte ich dann doch von aussen mir anschauen.
Und hier jetzt ein wirklich nicht bösartiger Rat von mir.
Schauen Sie sich prophylaktisch nach neuen Jobs um. Ein milder, trockener Winter und evtl. noch eine weltweite Rezession, dann wird bei Ihnen das Licht ausgeknippst werden.
Dass selbst aktivistische Investoren sich nicht trauen, bei Ihnen einzusteigen, den AR auszutauschen und den Vorstand komplett zu feuern (inkl. 2. Führungsebene), danach das Salzgeschaeft abzuspalten und das Kaligeschaeft in Deutschland und Kanada zu trennen (und Deutschland meinetwegen pleite gehen zu lassen), legt nahe, dass die Probleme wohl irreparabel geworden sind.
Erst den Nobby Steiner, der besser Scheidungsfaelle bearbeitet haette anstatt einen DAX-Konzern zu führen (ich erinnere nur an das abgelehnte Übernahmeangebot von Potash) und nun der Lohr, das kann kein Unternehmen schadlos überstehen. Und ein so fixkostenintensiver, mit Schulden überladener Commodityanbieter, der nicht einmal Preisführer ist, sondern mit die höchste Kostenbasis von allen Wettbewerbern hat, erst recht nicht.
Mit freundlichem Gruss,
Valuepusher |