@alfred: Ich denke, worauf Scansoft hinaus will, ist, dass es eben immer wieder Unterschiede zwischen intrinsischem Wert der Aktie (definiert durch die zukünftigen Cashflows) und Marktwert geben kann, und man sich nicht von Schwankungen des Kurses verunsichern lassen sollte, solange man ein werthaltiges Asset besitzt.
Als Beispiel: Wenn Du eine Eigentumswohnung für 300.000 EUR kaufst, um damit jährliche Mieteinnahmen von 15.000 EUR zu erzielen (Rendite: 5%), dann solltest Du auch nicht in Panik geraten, wenn es einen Crash am Immobilienmarkt gibt und der Verkehrswert nur noch 150.000 EUR ist. Auf dem Papier hast Du zwar 50% "verloren". Aber Du hast ja tatsächlich immer noch Immobilie und bekommst weiterhin die von Dir erwarteten 15.000 EUR pro Jahr an Einnahmen.
Blöd ist natürlich, wenn der Preis für die Immobilie um 50% abgesackt ist, weil die zukünftigen Einnahmen am Mietmarkt stark sinken werden. Aber genau das ist ja bei Hypoport nicht der Fall. Die aktuelle Börsenkrise reflektiert Sorgen um das EPS von Aktien im Allgemeinen. Und viele Unternehmen mit Exposure zu den Krisenherden werden vielleicht auch tatsächlich solche Einnahmeeinbußen haben. Hypoport jedoch ist heute noch genau das, was Du zuvor gekauft hast. Früher oder später wird das auch der Börsenkurs reflektieren.
Persönlich denke ich, dass die Aktie durch den Kursverfall dieses Jahr wieder sehr attraktiv geworden ist. Kurzfristig ist die Ergebnisentwicklung nicht leicht zu schätzen. Aber mittelfristig liegen ja all die positiven Aspekte des Geschäftsmodells noch genauso vor wie letztes Jahr. Wenn man jetzt sehr konjunktursensible Werte mit hoher Verschuldung hat, dann muss man sich reale Sorgen machen. Bei Hypoport kann man das ganze Börsendrama zur Not einfach aussitzen. Einen Riesenreibach macht man dann kurzfristig vielleicht nicht. Aber in meinen Augen ist Hypoport mittlerweile wieder eine Aktie, die sich zum Kaufen und liegenlassen sehr gut eignet. |