Wieso bist du dann nicht nach den Q1-Zahlen ausgestiegen, denn die positiven Sonderfaktoren fielen nur in Q1 an. In Q2 fielen negative Sonderfaktoren an.
Zudem bringt das Umsatzwachstum durchaus was für die Marge, aber eben nicht für die Vorsteuermarge bzw. Nettomarge, weil eben die Abschreibungen immer gleichmäßig ansteigen.
Die Frage ist, was der markt draus macht. Der Markt ist aber nunmal die Gemeinschaft der Anleger. Wenn also 5-6 Anleger genauso enttäuscht waren wie du und heute verkauft haben, erklärt das den Kursrückgang heute.
Für mich stellt sich die Frage wie man FP zukünftig bewertet. Ich hab es ja schon mal geschrieben, dass bei allem guten Einsatz von Frau Prüser dieser Einsatz verpufft, weil sie halt nur konkrete Fakten klarstellt, aber genau wie der Vorstand dem Aktienmarkt keine Persoektive aufzeigen kann. Die Anleger interessieren sich nicht für tolle Produkte, die möglicherweise einschlagen (oder wie bei Postbase bereits eingeschlagen sind), sondern sie wollen vor allem steigende Nettogewinne. Und die kann FP dem Markt leider nicht bieten. Was die Bewertung angeht frag ich mich aber halt trotzdem wo das hinführen soll. Selbst wenn man nur aufs KGV guckt, haben wir fürs laufende Jahr bereinigt ein KGV von 14,0 unbereinigt von wohl etwa 11,5. Wenn ich mich im SDax und MDax so umschaue, dann haben ähnliche Unternehmen mit ähnlichen Wachstumsraten deutlich höhere KGVs. Deshalb wundert mich schon, wieso selbst die Leute, die (aus meiner Sicht unberechtigt) nur aufs KGV gucken, ihre Positionen komplett verkaufen. Ich kann verstehen, wenn man eine etwas zu hohe Position etwas abbaut, aber Komplettverkauf? Wenn die Investitionen wirklich deutlich fallen (daran muss sich der Vorstand messen lassen), muss der FreeCashflow eigentlich deutlich steigen und steigende Dividenden bringen. Unter Umständen haben wir dann halt eine Aktie mit stetigem KGV von 12-13 und DIV-Rendite von 5% p.a. im Depot und müssen das so akzeptieren. Wäre trotzdem schade, denn eigentlich hatte ich gehofft, der Vorstand kann die Unterbewertung besser vermitteln. Stattdessen nervt er (ehrlich gesagt) mit den ständigen Ausflüchten, wieso das ja durchaus auch organisch und bereinigt vernünftige Wachstum nicht zu steigenden Erlösen führt, und bereitet nebenbei halt mit Ausführungen zu neuen Umstrukturierungen/Investitionen immer schon so das Feld für neuerliche Enttäuschungen. Er scheint es gut zu meinen, aber macht es völlig falsch. Aktionäre wollen Klarheit. Da ist es scheißegal, ob dann die Bewertung etwas höher ist. Aber dieses immer alles gut darstellen, aber unterm Strich nicht gut sein, stößt dem Markt regelmäßig unangenehm auf. Soll er lieber mal klar sagen, wie unwichtig ihm der Überschuss ist und warum. Soll er klare Prognosen für die kommenden Jahre und nicht nur 5 Jahres-Ziele machen, auch zum Nettogewinn. Mir ist es völlig egal, wenn der Überschuss jetzt noch zwei jahre bei 4-5 Mio € stagnieren würde, weil man 16-17 Mio € Abschreibungen jährlich erwartet, aber dann zeigt doch bitte die Perspektive für die Cashflows besser auf und wieso man die Aktie kaufen soll. Weder in der Halbjahrespräsentation noch in der HV-Rede redet mal jemand Klartext. Alles nur Fachsimpelei zu den Segmenten und der Wichtigkeit von Investitionen. Ja, so wichtig das fürs Unternehmen sein mag, für den Aktionär sind zusätzlich andere Dinge entscheidend. Das nervt mich hier schon seit Jahren. Wenn ich die Aktie nicht für grundsätzlich deutlich zu günstig gepreist halten würde, wäre ich auch schon längst raus. Aber sicher nicht wegen den Q2-Zahlen. Die waren genauso von negativen Effekten beeinflusst wie Q1 von noch größeren positiven Effekten. Aber wenn hätte man dann nach Q1 aussteigen müssen. Habe ja selbst hier im Forum mehrfach auf die saisonalen effelte und die Sondereinflüsse hingewiesen und eine konkrete Prognose für Q2 vor den Zahlen hier im Thread gepostet, die sogar überboten wurde. |