Wer meinem Rat von letzter Woche gefolgt ist und seine Long-Positionen gleich zu Beginn der Woche verkauft hat, ist sicherlich gut damit gefahren. Der DAX scheiterte an der 6900-Punkte-Marke und fiel zurück auf die Unterstützung bei rund 6700 Punkten. Die entscheidende Frage im Blick auf die kommende Woche lautet: Kann der DAX sich oberhalb der schwachen Unterstützung bei aktuell 6734 Punkten stabilisieren und die 7000er-Marke in Angriff nehmen oder fällt er zurück auf die mittelfristige Unterstützung bei 6550 Punkten? Schaut man sich den DSS-Bressert im Tageschart an, sieht es so aus, als ob der DAX unbeirrt auf die 7000er-Marke zusteuert. Auch die relative Stärke des DAX gegenüber den anderen Indizes deutet darauf hin, dass der Markt unbedingt die 7000 im DAX sehen will. Doch als einzelner Indikator ist der DSS-Bressert wertlos. MACD und RSI zeigen keine klare Richtung an und helfen uns bei der oben formulierten Fragestellung nicht weiter. Ein Blick auf den Wochenchart bestätigt nur das, was wir bereits wissen: Der DAX ist im Moment extrem stark. So befindet sich der DSS-Bressert seit fünf Wochen im überkauften Bereich und der RSI (65,91) hat mittlerweile ein Niveau erreicht, dass er zum letzten Mal im Jahr 2007 gesehen hat. Um die aktuelle Lage besser einschätzen zu können, müssen wir einen Blick auf die anderen Indizes werfen. Zunächst fällt die Korrektur im Euro-BUND-Future auf. Offensichtlich finden hier größere Umschichtungen von den Anleihemärkten in die Aktienmärkte statt, die die Aktienindizes stützen. Der BUND-Future (127,31) hat nach unten Platz bis zur mittelfristigen Unterstützung bei rund 125 Punkten. Die Umschichtungen sollten den DAX zumindest auf hohem Niveau stabilisieren, wenn nicht sogar weiter nach oben befördern. Schaut man sich die Wochencharts der US-Indizes und des Hang-Seng-Index an, erkennt man, dass hier die überkaufte Situation zum größten Teil abgebaut worden ist. Der DSS-Bressert taucht hier bereits in den überkauften Bereich ein und deutet damit an, dass die Konsolidierung in den genannten Indizes zwar noch andauert, aber sich langsam ihrem Ende nähert. Nicht unwichtig in diesem Zusammenhang ist die Tatsache, dass der Hang-Seng-Index am Freitag in die alte Seitwärtsrange zurückfiel und unterhalb der Marke von 23100 Punkten schloss. Dies deutet auf eine Fortsetzung der Konsolidierung zu Beginn der nächsten Woche hin, die zumindest bis zum 61,8%-Retracement bei 22676 Punkten führen sollte. Beim Dow Jones fällt vor allem die EMA 50 auf, die dem Index in der letzten Woche Halt gab und auch in der kommenden Woche als Unterstützung dienen kann. Schaut man sich das politische und fundamentale Umfeld an, muss man feststellen, dass die Indizes sich angesichts der Korea-Krise und der Schuldenkrise in Europa erstaunlich stabil halten. Einzig und allein die Korea-Krise kann und wird voraussichtlich zu Beginn der nächsten Woche noch für Nervosität an den Märkten sorgen. Politische Börsen haben aber bekanntlich kurze Beine. Die wichtigsten Konjunkturdaten der nächsten Woche, der ISM-Einkaufsmanagerindex am Mittwoch und der US-Arbeitsmarktbericht am Freitag, sollten die Indizes nicht belasten, sondern eher stützen. Auf Basis der Intermarket-Analyse lässt sich als Prognose formulieren, dass die Indizes nach einem schwächeren Wochenstart sich stabilisieren und leicht aufwärts bewegen werden. Zurück zum DAX: Der deutsche Leitindex sollte sich in der kommenden Woche oberhalb der Unterstützung bei 6734 Punkten stabilisieren und sich weiter in Richtung 7000 bewegen. Nicht vergessen sollte man allerdings, dass es dem DAX bisher nicht gelungen ist die Widerstandslinie bei aktuell 6883 Punkten signifikant zu durchbrechen. Erst wenn dieser Widerstand überwunden wird, ist der Weg zur 7000er-Marke frei. Auch sollte man den großen Verfallstag am 17. Dezember bereits im Blick haben und jederzeit mit einer scharfen Abwärtsbewegung rechnen. Long-Positionen sollten unbedingt unterhalb der Unterstützung bei 6734 Punkten abgesichert werden. Wer in der nächste Woche short gehen möchte, sollte dies besser mit Hebel-Zertifikaten auf den Euro Stoxx 50 tun. Dort ist Platz bis an die untere Trendkanallinie bei 2688 Punkten. |
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