30 % Performance pro Jahr ? Ist das nicht ein wenig viel? 6-8 % zum ATH? Alle stellen sich die Frage, wo die Reise hingeht. Aus meiner persönlichen Sicht ist die EURO Krise noch lange nicht vorbei, aber Sie wird besser geschrieben als das Krisenmanagement ist. Grossbaudisaster lenken von den tatsächlichen Problemen ab. Fakt ist, dass die zinspolitischen Maßnahmen zwar die öffentlichen Haushalte entlasten jedoch nicht bei Unternehmen und Verbrauchern ankommen. Daher darf bezweifelt werden, dass die klassischen Zentralbankmaßnahmen wie Zinserhöhungen noch wirken. Bereits jetzt fallen die zinspolitischen Maßnahmen nicht mehr in das Maßnahmenbündel der EZB. D.h. es müssen strukturelle Maßnahmen greifen, wo in den letzten Jahrzehnten die Zentralbanken unterstützend wirken konnten. Die EZB hat Ihr Hauptaugenmerk auf der Stabilität des EURO. Es wundert nicht, das Länder wie Griechenland und Portugal, deren Lebensstandard per se nicht hoch ist, Ihre Ansprüche weiter reduzieren und stark an Wirtschaftskraft verlieren. Da aber nun Italien und Spanien bereits tiefer in der Rezession sind als angenommen und Frankreich nicht mehr wächst stellt sich nun die Frage, ob der Handel mit China und Brasilien, Indien nach der Rücknahme der Wachstumsschätzungen seitens der Weltbank ausreichend ist Wachstum zu generieren. Während in den USA der Export keine wesentliche Rolle spielt stellt sich für unsere Wirtschaft und Unternehmen die Frage: Reicht der Export von Fahrzeugen aus, um das nachlassenden in anderen Regionen zu kompensieren? Das Argument das KGV sei im Vergleich zu 2000 doch mit einem KGV verhältnismäßig niedrig basiert wiederum auf Rekordgewinnen die 2012 angefallen sind. Oft vergessen wird hierbei, das Unternehmen Gewinne ausgeschüttet haben und Investitionen getätigt haben. Gewinne gehen an die Investoren und stehen dem Unternehmen nicht mehr zur Verfügung. Investitionen sind solange eine Wertsteigerung, wie Sie nicht verbraucht wurde. Investiert ein Unternehmen in neue Anlagen, so sind diese solange eine Wertsteigerung wie das Unternehmen Gewinne erwirtschaften, die die Investitionen überkompensieren. Daher ist das Argument, dass das KGV historisch gesehen günstig ist, ein relatives und nicht nahvollziehbar. Es ist nach außen kaum (auch auf Grund der Bewertung von verschiedenen Sachverhalten in der GuV usw.) nachzuvollziehen, ob der Unternehmenswert tatsächlich steigt. Auch der Umsatz etwas im Einzelhandel spricht dafür, dass die Tendenz in auf der Realgüterseite mit wenigen Ausnahmen deflationär ist und die inflationären Tendenzen ausgleicht, wenn es diese überhaupt gibt. In den USA mag diese Tendenz durchaus stimmig sein, jedoch ist das bisherige Bild ‚es kommt die Inflation‘ eher unbestätigt. Die Preise gingen letztlich zurück und auch der Einzelhandelsumsatz ist in den letzten 10 Jahren in Summe nicht einmal um 3 % gestiegen. Schaut man sich die Entwicklung bei Technikprodukten an, so ist der Preisverfall ohne Zweifel vorhanden. Auch im Immobilienbereich der derzeit sehr stark im Vordergrund steht, weiß jeder der eine Immobilie besitzt, das man am Ende jeden Monat in sein Haus investiert, ob es nun neue Pflanzen, eine neue Zufahrt, eine Heizung, eine Renovierung oder ein neues Dach ist. Wer derzeit den Arbeitsmarkt beobachtet wird feststellen, dass die Angebote in vielen Bereichen vorhanden sind, dass die Anforderungen im Vergleich zum Gehalt in einem immer schlechteren Verhältnis stehen. D.h. hier sprechen wir im Grund genommen einzig und alleine über eine Vermögensinflation, die jedoch nur solange funktioniert, wie die Vermögenswerte wie Gold und Aktien steigen, was nur solange funktioniert, wie die Inflationserwartungen steigen. Schaut man sich die Entwicklung der Inflationserwartungen an, so kann man schnell entdecken, dass es sich um eine Bubble handelt vergleichbar mit dem Chart von Solarworld vor wenigen Jahren. Was im Anschluss geschah ist bekannt. Wer braucht wirklich Gold? Was kann man sich mit Gold in der realen Welt derzeit kaufen? Direkt – Nichts. Um auf die Entwicklung der Unternehmensgewinne zurück zu kommen muss das Jahr 2013 ein Superjahr werden, damit die Ergebnisse aus 2012 wiederholt werden können. Das jedoch scheinen sehr die Unternehmen kaum für möglich zu halten (hinter vorgehaltener Hand). Wie auch, wenn die wichtigsten Handelspartner nachlassen. Ob die USA weiter wachsen wird sich zudem zeigen. Die Aussagen, dass das zweite Halbjahr wieder positiver werden soll, scheint unwahrscheinlich. Welche Ereignisse sollten dazu führen? Auch die Energiewende ist nur dann ein wesentlicher Vorteil, wenn die anderen Nationen nachziehen. Solange Frankreich seine Atomkraftwerke direkt am Rhein platziert ist die Energiewende direkt oder indirekt eine Farce. Es scheint ja eher so zu sein, dass die Energiewende ein Wettbewerbsnachteil ist, wenn man sich die Preise anschaut (was ein Indikator für Inflation ist). Der ausgeglichene Haushalt ist ein Ziel mit einer hohen Priorität, das jedoch seit Jahren auf Kosten der Gemeinden und Kommunen erkauft wird und der nur ein Taschenspielertrick ist. Die Schulden der Kommunen und Länder steigen, währen die Schulden im Bund sinken. Herr Schäuble will nach der Wahl weiter sparen, um das Ziel für den Bundeshaushalt dann 2014 zu erreichen. D.h. die Ausgaben der öffentlichen Hand werden auf Grund von 1. Einsparungen zur Erreichung des Haushaltsziels 2014 2. Oder aber zu Bedienung der Schulden in den kommenden beiden Jahren sinken. Es steht außer Zweifel, dass dieses Ziel sicherlich sinnvoll ist, aber die Folge ist: Der Staat reduziert seine Ausgaben. Makroökonomisch scheint es keinen wirklichen Anlass für eine Inflation zu geben. Auch der Aufkauf von Staatsanleihen ist im Grund genommen nur der Tausch von Wertpapieren gegen Liquidität in gleichem Umfang. Eine inflationäre Tendenz wird erst dann ausgelöst, wenn der Wert der Sicherheit sinkt bzw. nicht real ist. Das wäre bei einem Schuldenschnitt unter Beteiligung der Zentralbank der Fall. Fazit: Aktuell gibt es lediglich eine Vermögensinflation, die sich in der Jahren 2013 und 2014 unter sich eintrübenden Rahmenbedingungen kaum aufrecht zu erhalten sein dürfte. Öffentliche Haushalte reduzieren Ihre Ausgaben. Auch in den USA dürfte es spätestens im Sommer soweit sein. Die wirtschaftlichen Aussichten in China, den USA, Indien und Brasilien werden sich im Jahresverlauf weiter eintrüben. In Deutschland und Europa stellt sich die Frage, wie der Patient ohne den Defibrillator (Zinsen) widerbelebt werden kann, da der Arzt der den Defibrillator führt (Banken) nicht minderschwer krank sein dürfte. Solange die niedrigen Zinsen nicht bei den Unternehmen und Haushalten ankommt, sollte auch die Binnennachfrage weiter nachlassen. Unternehmen wie Metro haben bereits berichtet, dass das Weihnachtsgeschäft keine merkliche Verbesserung erbracht hat. Es stellt sich daher die Frage, ob die Grenzen des Wachstum erreicht sind. Wenn man diese Frage mit ‚Ja‘ beantwortet, dann würde man sich in einem reinen Verdrängungswettbewerb befinden, indem es nur um die Marktanteil zu Lasten des eine anderen Konkurrenten geht. Dann wiederum stellt sich die Frage: Wenn einer zu Lasten des anderen verliert, dann geschieht das zu einem niedrigen Preis. Im Normalfall gibt es hier ein Unternehmen, das Marktanteile gewinnt und ein anderes Unternehmen, das Marktanteile gewinnt. Geht man nun davon aus, das alle Unternehmen an der Börse notiert sind ändert sich der absolute Wert beider Unternehmen nicht, wenn der Umsatz gleich bleibt. Auf Grund des fallenden Preises (Verdrängungswettbewerb) sollte der Umsatz absolut allerdings zurückgehen und der Unternehmenswert beider Konkurrenten sinken. Warum also Inflation und steigende Kurse? Unterstellt man nun, dass die Alternativen für die Kapitalanlage sinken, dann müsste wird der Anleger also zukünftig auch niedrig verzinste Anlagen akzeptieren. Ja. Warum hinkt also der Vergleich mit 2000 ? 2000 haben die Leitzinsen 4,5 % betragen auf dem aktuellen Niveau betragen die Leitzinsen 0,75 % . D.h. die Kapitalanlage wird heute zu ungleich schlechteren Konditionen durchgeführt als 2000. Relativiert man das KGV von 2000 nun vor dem Hintergrund der Zinsen, dann ergäbe sich 30/4,25 ein bereinigtes KGV (ich würde es als alternativäquivalentes KGV nennen) von 7,06, weil es auch Alternativanlagen auf einem hohen Verzinsungsniveau gab. 2008 waren wir bei 4 %, was bei einem KGV von 23 ein bereinigtes KGV von 5,75 ergab. Aktuell jedoch sind wir in 2013 mit einem KGV von 13 und einem Zinsniveau von 0,75 auf eine gefährlich hohen Niveau von 17,33 . D.h. wenn sich die KGV der Unternehmen in 2013 halbieren würde, dann wären die aktuellen Kurse vor dem Hintergrund der Zinsen gerechtfertigt. Das wiederum würde voraussetzen, dass sich entweder die Kurse in 2013 halbieren oder aber die Gewinne verdoppeln. Die zweite Alternative wäre eine Zinsanhebung auf mindestens 2 %, was noch unwahrscheinlicher erscheint. Wie wahrscheinlich ist ein solches Szenario? Hilft der internationale Vergleich weiter? Nein, weil in den USA die Unternehmensbewertung eine höhere Risikoneigung beinhaltet. Insgesamt scheint ein Erreichen des ATH möglich allerdings werden die Risiken mit weiter steigenden Preisen der Vermögenswerte überproportional steigen. Es ist auch nicht ausgeschlossen, dass der DJ die 14.800 und der Dax die 8.100 sieht, aber die Gefahr eines Crashs mit einem Rückschlag von mehreren Tausend Punkten wird deutlich zunehmen. Um es anders auszudrücken: Die Luft wird deutlich dünner. Quellen: Düsterer Finanzausblick bei Städten und Gemeinden - Jede dritte Kommune de facto überschuldet http://www.die-bank.de/finanzmarkt/...e-kommune-de-facto-uberschuldet Umsatz im Einzelhandel* in Deutschland in den Jahren 2000 bis 2012** (in Milliarden Euro) http://de.statista.com/statistik/daten/studie/...ndel-in-deutschland/ Goldpreis vs. US Inflationsrate und erwartete Inflationsrate http://www.markt-daten.de/charts/eco/ecomarket.htm |