1. Pipeline: Mein Bekannter ist im Impfstoffteam. Die Krebsforschung läuft in anderen Teams, da hat er keine Einblicke, aufgrund von home office auch keinen Zugang zu Kantinentratsch.. Wichtig ist allerdings, daß die Corona-Impfstoffentwicklung aus der bereits seit 2019 laufenden Kooperation mit Pfizer zur Entwicklung von mRNA-Grippeimpfstoffen hervorgegangen ist. Alles Grippe-spezifische ruht natürlich derzeit, aber viele bei BNT162xy gewonnene Erkenntnisse/ Erfahrungen lassen sich auf Grippeimpfstoffe übertragen. Zum Beispiel wird für letztere nicht erneut die Verträglichkeit der Nano-Lipid-Verpackung gezeigt werden müssen, soweit Regulatoren den Nachweis schon für BNT162xy akzeptiert haben. Von daher sollte technisch die erfolgreiche Entwicklung von mRNA-Grippeimpfstoffen fast ein Selbstgänger werden. Braucht natürlich immer noch Phasen 1-3 (bzw. 1/2a und 2b/3), also wohl mindestens ein Jahr von Labor bis Zulassung. Möglicherweise länger, weil es schwieriger sein dürfte, Probanden für Erprobung eines neuen Grippe-Impfstoffs zu finden, als dies jetzt bei Corona der Fall war, und vielleicht auch die Zulassungsbehörden nicht ganz so schnell wie jetzt bei Corona arbeiten. Aber wenn es mit BNT 162xy klappt, folgen BT/Pfizer Grippe-Impfstoffe so sicher wie das Amen in der Kirche. Mit Glück schon zur Grippesaison 2022/23, sonst wohl 2023/24. Weltmarkt 2026 wird auf 7,34 Mrd. USD geschätzt (7,7% Wachstum p.a.). 20-25% Marktanteil Pfizer scheint realistisch, macht so 1,5 Mrd USD Umsatz Pfizer/BT. Sehr ordentlichen Marge (Abgabepreis so um die 10-12 netto), Hälfte davon für BioNTech. Übern Daumen 400-500 Mio. Jahresgewinn, jährlich wiederkehrend und wachsend, alleine aus Grippe-Impfstoffen.
https://www.globenewswire.com/news-release/2020/...ness-Insights.html
Für HIV-Impfstoffentwicklung (gefördert von der Bill Gates Foundation) werden gerade Kapazitäten aufgebaut, d.h. einige Leute, die jetzt noch dem Corona-Team zuarbeiten, sind dort schon mittelfristig zugeordnet. Ist konzeptionell komplexer, und mag dementsprechend länger dauern, aber wenn es erfolgsversprechende Ansätze gibt, macht vielleicht die Gates Foundation die Geldbörse noch weitere Male auf.. 2. Übernahmephantasie: U. Sahin knüpft sehr bewusst und strategisch ein breites Kooperationsnetzwerk, um Abhängigkeit von nur einem Partner zu vermeiden, und auch einige "weisse Ritter" in der Hinterhand zu haben, falls Übernahme versucht wird. Z.B. hat sich ja schon 2015 Eli Lilly in die BioNTech-Tochterfirma Cell & Gene Therapies GmbH eingekauft. Insofern denke ich nicht, dass es zu einer Übernahme kommen wird. Aber ein spin-off einzelner Sparten (z.B. Impfstoffe), in den dann ein "Großer" maßgeblich einsteigt, ist vorstellbar (siehe Eli Lilly-Deal). https://investors.biontech.de/news-releases/...esearch-collaboration/
3. Kursentwicklung: Hatte ich vor ein paar Wochen schon mal angesprochen. BioNTech orientiert stark auf Mitarbeiteraktien /-optionen. Kenne die Details nicht, vermute aber, dass die üblichen Konditionen wie Mindesthaltefristen etc. gelten. Es scheint weiterhin so zu sein, dass leitenden Mitarbeitern der Börsenhandel mit BioNTech-Aktien untersagt ist, um Insidergeschäften einen Riegel vorzuschieben. Insofern wird scheinbar BioNTech-intern das kurzfristige Auf und Ab mit Interesse, aber emotionslos verfolgt. Die Mitarbeiter interessiert v.a. der Kurs in drei Jahren. |