Freitag, 4. Juni 2004 Schröder-Reise zum D-Day Union will Kranz für Deutsche
Als erster deutscher Regierungschef wird Bundeskanzler Gerhard Schröder in diesem Jahr an den Feierlichkeiten zum Jahrestag der Landung alliierter Truppen in der Normandie teilnehmen. Die Opposition ist nun in heller Aufregung und wirft Schröder mangelnden Patriotismus vor. Der Grund: Bei seinem Besuch in der Normandie wird Schröder den deutschen Soldatenfriedhof in La Cambe nicht besuchen.
Der Parlamentarische Geschäftsführer der CSU-Landesgruppe, Peter Ramsauer, sagte der "Bild"-Zeitung: "Schröder predigt dauernd Patriotismus. Wenn er an einem deutschen Soldatenfriedhof vorbeigeht, ohne einen Kranz niederzulegen, ist er für mich ein Anti-Patriot." Schröders Vorgehen sei eine "Beleidigung für die vielen Bundeswehrsoldaten, die diese Gräber pflegen, und für alle deutschen Kriegerwitwen".
FDP-Verteidigungsexperte Günther Nolting forderte: "Der Kanzler sollte seine Pläne noch einmal überdenken und auch einen deutschen Soldatenfriedhof besuchen."
Regierungssprecher Béla Anda nannte die Kritik "sachlich falsch" und "rückwärtsgewandt". Schröder will am Sonntag bei einer Zeremonie auf der britischen Soldatenfriedhof in Ranville, auf dem auch 322 deutsche Soldaten liegen, zwei Kränze niederlegen.
Meine Meinung:
Die gefallenen Deutschen waren mit Sicherheit nicht grundsätzlich NS-Massenmörder; man sollte bedenken, dass es gerade viele junge deutsche Soldaten waren, die in den Krieg gezwungen wurden und nicht freiwillig in den Krieg gezogen sind. Deswegen gehört zu einer notwendigen historischen Aufarbeitung auch der Besuch des dt. Soldatenfriedhofes in La Cambe, denn Kriegsgräber mahnen zum Frieden und sind Ausgangspunkt zur Verständigung, auch ein deutscher Soldatenfriedhof!
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