jeder weiß, dass die Abgaswerte, die von den Automobilherstellern angegeben werden, unter Umständen zustande kommen, die vorsichtig ausgedrückt zweifelhaft sind. Natürlich werden den Verbrauchern da ein Verbrauch aund Abgaswerte vorgegaukelt, die es im normalen Betrieb nicht gibt. Aber alles passiert im gesetzlich geregelten Bereich. Dies galt bislang auch für die USA. Da verwundert es mich schon ein wenig, dass sich die amerikanische Umweltbehörde erst jetzt einschaltet oder besser gesagt jetzt doch einschaltet. Denn ich hätte erwartet, dass im Rahmen der VW-Sache alle Fahrzeughersteller überprüft werden. Dass die bislang unbewiesene Behauptung eines Klägers die Behörde auf den Plan ruft und nicht die Vorgänge bei VW, ist schwer nachvollziehbar. Daimler und der Vorsitzende Zetsche haben immer behauptet, dass über den gesetzlichen Rahmen hinaus nicht getrickst wurde. Und es wurde zumindest schon in Frankreich bei Daimler genauer nachgesehen. Dort fand man nichts. Schwer vorstellbar, dass andere nun etwas finden, was man in Frankreich nicht gefunden hat. Weiterhin kann ich mir auch nicht vorstellen, dass Zetsche sich beim Thema VW so weit aus dem Fenster lehnt und solche Kollegenschelte betreibt, wenn er selbst Dreck am Stecken hätte. Denn solche Schelte würde vielfach auf ihn zurück fallen, wenn auch bei Daimler etwas ungesetzliches gefunden würde. Ich frage mich auch, was man sich von den Testergebnissen verspricht. Die sollten doch korrekt sein. Will man sie mit eigenen Messungen vergleichen? Das wäre die einzige Möglichkeit. Aber es haben schon viele die Testreihen nachgestellt. Darunter auch einige Tester in Deutschland, wie im Fernsehen mehrmals berichtet. Dabei hat keiner feststellen können, dass Daimler unter den Testbedingungen schlechter abschnitt als vorgegeben. Erst auf der Straße im Realbetrieb kam man zu anderen Ergebnissen. Und da schnitten BMW und vor allem Renault in einem Bericht, der vorletzte Woche im Fernsehen lief, wesentlich schlechter ab als Daimler.
Positiv könnte die Prüfung aber sein, wenn auf diesem weg wesentlich schneller festgestelt würde, dass Daimler keine Schummelsoftware einsetzt und die Tests im vorgegebenen gesetzlichen Rahmen stattfanden. Denn im Rahmen eines Gerichtsprozesses könnte viel Zeit ins Land gehen, bevor man zu einem Ergebnis kommt. Als Daimler in Paris befragt wurde, war das eine Sache von Tagen und der verdacht war ausgeräumt. Ich hoffe, dass dies nun ähnlich verläuft und Daimler die Verdachtsmomente auf diesem Weg in den USA schnell beseitigt. Das würde dem Image von Daimler besser tun als sich ein endlos hinziehender Gerichtsprozess, wo ein positives Ergebnis vielleicht erst in einem Jahr oder später zutage kommt. Ich glaube nach wie vor an die Integrität von Zetsche und Daimler. Denn niemand kann so dumm sein, nachdem bei VW die Schummelei aufgeflogen ist, zu glauben, dass dies bei anderen nicht ebenfalls aufgedeckt würde. Da ich denke, dass in den letzten Monaten alle Fahrzeughersteller ausgiebig überprüft wurden, und nichts gefunden wurde, dass bei den anderen Herstellern auch nichts ist. Denn ziemlich alle dürften Bosch als Zulieferer haben. und die Software stammt nach meinen Informationen von Bosch, die im Rahmen von VW auch auf der Anklagebank sitzen. Wieso sollte ein anderer Autohersteller dieselbe Software (ich denke nicht, dass es viele andere Versionen von demselben Hersteller gibt) so geschickt einsetzen können, dass niemand sie findet, wenn er weiß, wonach er suchen muss? Und wahrscheinlich würde das auf alle anderen Hersteller zutreffen. Ist nur VW so dumm gewesen, dass sie erwischt werden? Sind alle anderen so viel cleverer, dass man dieselbe Software dort nicht findet. Selbst wenn es eine andere wäre, was ich nicht glaube, seit Monaten wird überall danach gesucht. Selbst viele Fernsehmagazine setzen alles daran, solches zu finden. Bislang haben sie nur herausgefunden, dass die Abgaswerte im Normalverbrauch wesentlich höher sind als bei den Tests. Aber die Bedingungen sind dabei nicht so optimal, wie sie bei den Prüfungen bei den normalen Tests. Das fängt bei Reifen an und hört bei dem Gewicht des Fahrzeugs auf, das bei den Alltagstests nicht optimiert wird und sogar durch die dort im Auto vorhandenen Testgeräte noch zusätzlich erhöht wird. |