Die Zukunft kennt keiner. Alle stochern im Dunklen. Wir können dieses Jahr noch die 100 sehen, oder aber die 45, wenn die Märkte zusammenbrechen. Sehr wahrscheinlich wird die Wahrheit irgendwo in der Mitte liegen. Ich finde es ja immer herrlich, wie Chartanalyst Rocco Gräfe bei Guidants fast täglich beschimpft wird. Die Leute erwarten Hellseher, die die Zukunft 1:1 voraussagen. Die verstehen nicht, dass es in der Charttechnik um wiederkehrende Muster und daraus resultierende Wahrscheinlichkeiten geht. Was sicher ist: Es kann nach oben oder nach unten gehen. Wer die Zukunft kennt, arbeitet weder als Analyst/Journalist noch schreibt er in Foren. Der liegt auf seiner eigenen Insel in der Sonne.
Es gibt Hinweise darauf, dass nicht alles so schwarz ist wie es zu Beginn des Jahres ausgemalt wurde (z.B. die Januar-Verkäufe bei Daimler). Aber es gibt auch noch viele Probleme, die nicht so einfach zu lösen sind. Die aber größtenteils auch schon in den letzten Jahren existiert haben.
Anfang des Jahres wurde eine große Panik veranstaltet - es wurde negativ geschrieben was das Zeug hält, bis jemand auf die Idee gekommen ist, dass der niedrige Ölpreis nicht nur daran liegen könnte, dass weniger Öl nachgefragt wird, sondern dass der Markt damit geflutet wird.
Als der DAX bei 8.700 stand, hat niemand damit gerechnet, dass er in wenigen Tagen wieder auf 9.500 steigt. Insofern sehen wir uns das Schauspiel mal weiter an. Das tun im übrigen auch die Notenbanken - und auch wenn man Ihnen nachsagt, dass ihre Maßnahmen wirkungslos sind, werden diese an der Börse Wirkung zeigen. |