Chartanalyse S&P 500 von Ingmarkets.de:
Mehrfach erfolgreich und doch bislang ohne Effekt
Ein halbes Jahr in einer Spanne von weniger als fünf Prozent seitwärts
das ist für einen großen Index eine absolute Rarität. Und da das endlose Gerede der Notenbank um eine Zinserhöhung diese Gefangenschaft in engen Bahnen verursacht, könnte das noch monatelang so weitergehen. Kein Wunder, dass sich da viele Akteure aufs Trading verlegen. Kein Wunder zudem, dass die ansonsten so wichtigen 20-Tage und 200-Tage-Linien nun fast auf einem Niveau und dazu auch noch fast seitwärts verlaufen, was noch mehr mittel- und langfristige Akteure in die Passivität schickt. Der S&P 500 wird immer mehr zu einem Tummelplatz für Daytrader. Zugleich aber behalten die Kursbewegungen ihre Wirkung auf andere Börsen wie z.B. am Montag auf den DAX, der dem Turnaround des S&P 500 nach dem fatal schwach ausgefallenen New York Empire State Manufacturing Index (siehe auch die DAX-Analyse) bereitwillig folgte. Basis dieses Turnaround war wieder einmal der Wille, auf keinen Fall den Bruch der 200-Tage-Linie zuzulassen. Hintergrund 1: Die große Mehrheit der US-Anleger ist weiterhin trotz langem Seitwärtstrend bullish gestimmt, was eher untypisch ist. Fiele dieser wichtige Gleitende Durchschnitt, könnten all diejenigen, die bislang passiv, aber investiert geblieben sind, den Mut verlieren und dadurch einen höchst vehementen Ausbruch aus der Handelsspanne 2.040/2.135 Punkte nach unten verursachen. Hintergrund 2: Am Freitag ist wieder einmal Options-Verfalltermin an den Terminbörsen. Und bei sieben der letzten acht Verfalltermine wurde der Index zur Abrechnung der Optionen an das obere Ende der Handelsspanne der vorangegangenen Wochen gezogen.
Diese Rettungsaktion gelang, wieder einmal. Aber der Haken dabei lautet eben wieder einmal. Diese 200-Tage-Linie wurde nun seit Anfang Juli bereits zum dritten Mal ausgiebig getestet Der Anstieg nach dem 2. Test fiel klar kleiner aus als nach dem ersten. Kein Hinweis darauf, dass die bullishe Seite zu mehr imstande wäre als zum Halten der Stellung. Und selbst wenn der S&P 500 nun das Zwischenhoch nach dem 2. Test der 200-Tage-Linie überwinden könnte, wäre er damit erst am unteren Ende der massiven Widerstandzone zwischen 2.115 und 2.135 Zählern angekommen, die die obere Begrenzung dieses Seitwärtstrends definiert. Hier muss man sich, solange der S&P 500 diese Spanne nicht endlich verlässt, auf kleine Positionen beschränken. Dabei bliebe es aus unserer Sicht bei einem Stop Loss von 2.110 Zählern für kleine Short-Positionen. Würde der Stop Loss ausgelöst, würden wir auf eine günstige Konstellation für eine neue Trading-Position lauern, die sich aber durch Kurse über 2.110 Zählern nicht automatisch ergibt. Für Positionen, die von Größe und Bestimmung über reines Trading hinausgehen, bleibt es dabei: Dazu müsste diese Handelsspanne erst durch Schlusskurse über 2.145 oder unter 2.035 Punkten hinreichend deutlich verlassen sein. Was momentan zwar unwahrscheinlich wirkt aber je länger eine solche Seitwärtsbewegung dauert, desto vehementer und überraschender ist in der Regel dann der Befreiungsschlag.
Widerstände: 2.115 / 2.120 / 2.126 / 2.135
Unterstützungen: 2.100 / 2.094 / 2.079 / 2.077 / 2.064 / 2.040 / 1.981 / 1.972 |