Diese Vorschläge zur Vermeidung eines Lockdowns kommen in unregelmäßige Abständen immer wieder. Sie sind jedoch vollkommen unrealistisch. Man kann Risikogruppen nicht separieren, sondern nur dadurch schützen, dass die Infektionszahlen insgesamt niedrig gehalten werden. - Denn auch Risikogruppen haben und brauchen Kontakt zu anderen Menschen und werden dadurch gefährdet.
Im Übrigen ist die "Risikogruppe" bei Corona viel zu groß;. Laut RKI gehören zu den Risikogruppen für schwere Verläufe::
-- ältere Personen ab 50 Jahren -- Männliches Geschlecht -- Raucher -- stark adipöse Menschen -- Personen mit bestimmten Vorerkrankungen, ohne Rangfolge - des Herz-Kreislauf-Systems (z. B. koronare Herzerkrankung und Bluthochdruck) - chronische Lungenerkrankungen (z. B. COPD) - chronische Nieren- und Lebererkrankungen - Patienten mit Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) - Patienten mit einer Krebserkrankung - Patienten mit geschwächtem Immunsystem (z. B. aufgrund einer Erkrankung, die mit einer Immunschwäche einhergeht oder durch die regelmäßige Einnahme von Medikamenten, die die Immunabwehr beeinflussen und herabsetzen können, wie z. B. Cortison)
In Summe dürften das mindestens 2/3 der deutschen Bevölkerung sein. Wie will man die alle schützen?
Im Übrigen bezweifle ich, dass ein Lockdown die Wirtschaft stärker belastet als Kein-Lockdown. Denn die Menschen werden, wenn das Risiko für sie nicht mehr tragbar erscheint, einfach in ihren eigenen 'wilden" Lockdown gehen; also sich krank melden und nicht mehr zur Arbeit kommen. Niemand gefährdet schließlich freiwillig Leben und Gesundheit. Man geht nur solange zur Arbeit, wie das Risiko sich zu infizieren, überschaubar und kalkulierbar ist. Und wenn ein erheblicher Teil der systemrelevanten Berufe in einen eigenen "wilden" Lockdown geht, bekommen Wirtschaft und Gesellschaft ein ernsthaftes Problem. Ein geregelter, beschränkter Lockdown, bei dem die systemrelevanten Bereiche weiter funktionieren, ist da die deutlich bessere Variante. |